Die Beiträge des vorliegenden Bandes aus der Konstruktionsgrammatik-Reihe bei Stauffenburg nehmen gezielt spezifische Funktionen von grammatischen Konstruktionen in den Blick: das inhärente Potential bestimmter Konstruktionen, in Texten eine narrative Kraft zu entfalten.
Erstmalig erweitert damit der Band den konstruktionsgrammatischen Fokus systematisch auf funktionale Eigenschaften, die die Sprachhandlungskompetenz (im Mündlichen wie auch im Schriftlichen) betreffen. Leitend ist dabei die übergreifende Annahme, dass es im Sprachsystem kodierte Mittel zur Realisierung von sozial etablierten Formen der Interaktion gibt; Narration – die kohärente Wiedergabe eines Geschehens – gilt als eine zentrale solche Form. Konkret hat der Band zum Ziel, (a) die begrifflichen Voraussetzungen konstruktionsgrammatischer Zugänge zu Narrationen zu klären, (b) exemplarisch Konstruktionen literalen Erzählens vorzustellen und zu diskutieren und (c) Alltagserzählungen als genuines Habitat von Konstruktionen mit narrativer Funktion auszuweisen.
Inhaltsverzeichnis
I. Konstruktionsgrammatische Zugänge und begriffliche Voraussetzungen | |||
Ziem, Alexander: | |||
Konstruktionen und Narration: Einleitung und Hinführung | S. 11 | ||
Staffeldt, Sven: | |||
Erzählen und erzählen | S. 29 | ||
Czicza, Dániel: | |||
Zum konstruktionsgrammatischen Status der Märchenformel es war einmal im Kontext ähnlicher es-Konstruktionen |
→IDS-Publikationsserver |
S. 57 | |
Feilke, Helmuth: | |||
Prozeduren und Konstruktionen literalen Erzählens – Am Beispiel narrativer Perspektivierung | S. 91 | ||
Müller, Marcus: | |||
Geisterkonstruktionen beim Erzählen | S. 125 | ||
Lasch, Alexander: | |||
Doch diese Gewohnheit, die Kinder auf Brettchen zu binden, kommt nach und nach ab Mehrlingsformeln als Konstruktionen der Modalität im Kontext einer konstruktionsgrammatischen Narrativik |
S. 153 | ||
III. Alltagserzählungen als Habitat von Konstruktionen | |||
König, Katharina: | |||
„Was tun?“ Deliberative Infinitive und verwandte Konstruktionen in ihrem narrativen Habitat |
S. 181 | ||
Bücker, Jörg: | |||
Onomatopoesie aus semiotischer und gesprächslinguistischer Sicht Überlegungen zu einer ikonischen Ausdrucksform fokussierter Interaktion |
S. 217 |
Zugeordnete Veröffentlichungen
Fischer, Kerstin/Stefanowitsch, Anatol (Hrsg.) (2008): Konstruktionsgrammatik I. Von der Anwendung zur Theorie. VI/210 S. - Tübingen: Stauffenburg, 2. Auflage. (Stauffenburg Linguistik 40)
Stefanowitsch, Anatol/Fischer, Kerstin (Hrsg.) (2008): Konstruktionsgrammatik II. Von der Konstruktion zur Grammatik. 283 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 47)
Lasch, Alexander/Ziem, Alexander (Hrsg.) (2011): Konstruktionsgrammatik III. Aktuelle Fragen und Lösungsansätze. VIII/281 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 58)
Lasch, Alexander/Ziem, Alexander (Hrsg.) (2015): Konstruktionsgrammatik IV. Konstruktionen und Konventionen als kognitive Routinen. 330 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 76)
Bücker, Jörg/Günthner, Susanne/Imo, Wolfgang (Hrsg.) (2015): Konstruktionsgrammatik V. Konstruktionen im Spannungsfeld von sequenziellen Mustern, kommunikativen Gattungen und Textsorten. 310 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 77)
Czicza, Dániel/Dekalo, Volodymyr/Diewald, Gabiele (Hrsg.) (2019): Konstruktionsgrammatik VI. Varianz in der konstruktionalen Schematizität. VI/264 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 109)
Lasch, Alexander/Ziem, Alexander (Hrsg.) (2023): Konstruktionsgrammatik VII. Wandel im Sprachgebrauch. 248 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 114)
Mollica, Fabio/Stumpf, Sören (Hrsg.) (2023): Konstruktionsgrammatik IX. Konstruktionsfamilien im Deutsch. 487 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 127)
Stumpf, Sören/Stein, Stephan (Hrsg.) (2024): Konstruktionsgrammatik X. Textsorten und Textmuster als Konstruktionen? 244 S. - Tübingen: Stauffenburg. (Stauffenburg Linguistik 128)