1. Einleitung

Aus technischer Sicht ist das Internet ist ein weltweiter Rechnerverbund, in dem geschriebene und gesprochene Sprache, Bilder, Musik und Videos ausgetauscht und abgerufen werden können. Aus der Sicht der Nutzer ist es ein riesiger, beständig wachsender Informationsraum, in dem vom deutschen Urheberrecht bis zum Miauen von Bill Clintons Katze so ziemlich alles angeboten wird, auch viele Wörterbücher. Mit diesem Artikel werden wir [1] einen ersten Versuch unternehmen, diese Wörterbücher unter typologischer und qualitativer Perspektive zu untersuchen. Wir möchten damit Institutionen und Einzelpersonen, die sich für Wörterbücher interessieren, auf neuartige Publikationsformen und innovative Projekte aufmerksam machen. Diejenigen, die das Internet bereits nutzen, erhalten einen Überblick über die Inhalte von Wörterbuchsammlungen und die Art der darin angebotenen Wörterbücher. Diejenigen, die das Internet bislang nur vom Hörensagen kennen, möchten wir zu eigenen Erkundungen anregen.

Der Artikel ist folgendermaßen aufgebaut: In Abschnitt 2.1 und 2.2 vermitteln wir zunächst einige Grundbegriffe, die auch Internet-Neulingen das Verständnis unserer Untersuchungen ermöglichen sollen. Internet-Kundige können diese Abschnitte überspringen und in Abschnitt 2.3 fortfahren, in dem wir auf einige der Konsequenzen hinweisen, die der Gegenstandsbereich Internet-Wörterbücher auf die methodische Herangehensweise und die Präsentation der Ergebnisse hat. Ausgehend von einer Typologie für Print-Wörterbücher haben wir untersucht, welche Wörterbuchtypen im Internet verfügbar sind; die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in Abschnitt 3 dokumentiert und kommentiert. Da eine für Print-Wörterbücher entwickelte Typologie der spezifischen Publikationsform Internet nur bedingt gerecht wird, beschäftigen wir uns in Abschnitt 4 mit medienspezifischen Merkmalen, die wir im Hinblick auf weitere typologische, quantitative und qualitative Auswertungen von Internet-Wörterbüchern für wichtig halten. Wir greifen dabei exemplarisch Wörterbücher heraus, die ein spezifisches Merkmal in typischer Weise repräsentieren. Um auch Lesern ohne Internet Zugang einen Eindruck von den Eigenarten dieser Wörterbücher zu vermitteln, haben wir einen Anhang mit Beispielmaterial zusammengestellt, dessen Aufbau in Abschnitt 2.3 erläutert ist.

SeitenanfangKapitel 2

Fußnoten

[Anm.: Durch Anklicken der Fußnotenzahl kommt man zurück zur Textstelle.]

[1] Die Autorinnen arbeiten am Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim. A. Storrer ist an Konzeption und Entwicklung eines multimedialen Informationssystems zur deutschen Grammatik beteiligt; K. Freese ist Redakteurin der Internet-Präsentation des Instituts. Wir bedanken uns bei der Institutsleitung für die Bereitstellung der computertechnischen Infrastruktur, ohne die diese Untersuchung nicht hätte durchgeführt werden können.