Das Interesse an der Erforschung und an der Erklärung dialektsyntaktischer Strukturen ist ungebrochen. So erhält der jährlich stattfindende Saarbrücker Runde Tisch für Dialektsyntax (SaRDiS) anhaltend Zuspruch. Dass sich diese Tagung als Forum für theoretisch informierte Studien zur Syntax deutschsprachiger und verwandter Varietäten inzwischen vollends etabliert hat, davon zeugen die in diesem vierten Band gesammelten Beiträge. Das objektsprachliche Spektrum umfasst nicht nur neuhochdeutsche Dialekte wie Hessisch, Rhein- und Moselfränkisch sowie Bairisch, sondern auch das Ostniederdeutsche in Brandenburg, ausgewählte südniederländische Dialekte, das Jiddische und das Zimbrische. Auch an Belegen aus historischen deutschsprachigen Varietäten fehlt es nicht. Ein untersuchtes Phänomen, Kausalsätze mit nachdem, sind in standardnahen Varietäten im Süden des deutschen Sprachgebiets beobachtbar. Weitere hier thematisierte Strukturen sind Relativsatzeinleiter, eine (nicht mehr nur) negative Partikel, morphologische Variation beim Partizip II und beim Objektpronomen sowie der Aufbau von Determiniererphrasen. Den Abschluss bildet wieder die studentische Rubrik “Schaufenster Saarland”.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort | S. 7 | ||
Bacskai-Atkari, Julia: | |||
Verdoppelungen in Relativsätzen und der Status von Relativpartikeln in Dialekten des Deutschen | S. 11 | ||
Brandner, Ellen / Rehn, Alexandra: | |||
Dialectal variation, standardization and models of language change | S. 31 | ||
Breitbarth, Anne /Farasyn, Melissa / Ghyselen, Anne-Sophie / Haegeman, Liliane / Van Keymeulen, Jacques: | |||
Je had dien een keer moeten en zien! Neue Erkenntnisse zum Gebrauch der Partikel en im Gesproken Corpus van de (zuidelijk-) Nederlandse Dialecten |
S. 67 | ||
Bucheli Berger, Claudia: | |||
Infinitiv-Konstruktionen mit fehlendem Matrixverb in den Deutschschweizer Dialekten | S. 85 | ||
Demske, Ulrike: | |||
Grenzen morphologischer Variation Zum Verbalpräfix ge- in deutschen Dialekten |
S. 107 | ||
Gillmann, Melitta: | |||
“Nachdem ich ein kontaktfreudiger Mensch bin…” Kausales nachdem als Konkurrent von da in Plenarprotokollen und regionalen Zeitungen |
S. 127 | ||
Kizilkaya, Semra: | |||
Belebtheit, Affiziertheit und das bairische Personalpronomen eam | S. 153 | ||
Rabanus, Stefan: | |||
Possessivkonstruktionen im Zimbrischen – eine Split-DP-Analyse | S. 175 | ||
Schäfer, Lea: | |||
Ist eine strukturalistische Dialektologie noch zeitgemäß? | S. 199 | ||
Huwer, Jonas: | |||
Verbalkomplexbildung in den saarländischen Dialekten | S. 217 | ||
Schneider, Katrin: | |||
“Ich hätt jo gern mo es Eva gefroht, was se mennt.” Oder: Pronominalisierung von Frauenrufnamen im Neutrum im saarländischen Sprachraum |
S. 227 |
Weitere Veröffentlichungen zu diesem Thema
Speyer, Augustin/Rauth, Philipp (Hrsg.) (2016): Syntax aus Saarbrücker Sicht 1. Beiträge der SaRDiS-Tagung zur Dialektsyntax. 219 S. - Wiesbaden/Stuttgart: Steiner. (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik - Beihefte 165)
Speyer, Augustin/Rauth, Philipp (Hrsg.) (2018): Syntax aus Saarbrücker Sicht 2. Beiträge der SaRDiS-Tagung zur Dialektsyntax. 235 S. - Wiesbaden/Stuttgart: Steiner. (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik - Beihefte 170)
Speyer, Augustin/Hertel, Julia (Hrsg.) (2020): Syntax aus Saarbrücker Sicht 3. Beiträge der SaRDiS-Tagung zur Dialektsyntax. 302 S. - Wiesbaden/Stuttgart: Steiner. (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik - Beihefte 180)