Der vorliegende Band thematisiert den mündlichen Sprachgebrauch im Spannungsfeld von Normativität und pragmatischen Spielräumen. Im Fokus stehen dabei die gängigen Norm- und Standardbegriffe. Normorientierung heißt hier nicht, dass Normen unabhängig von der kommunikativen Situation und den beteiligten Personen befolgt werden (müssen). Tatsächlich bestehen in allen Situationen pragmatische Spielräume, die auch gezielte Normabweichungen umfassen können. Abweichungen sind allerdings nur dann erfolgreich und rhetorisch effektiv, wenn die Normen, von denen abgewichen wird, grundsätzlich akzeptiert werden und sich die Beteiligten wechselseitig Normbeherrschung unterstellen.
Inhaltsverzeichnis
Albert, Georg / Diao-Klaeger, Sabine: | |||
Mündlicher Sprachgebrauch zwischen Normorientierung und pragmatischen Spielräumen | S. IX | ||
Teil I: Normorientierungen und Standardbegriff(e) | |||
Butterworth, Judith / Hahn, Nadine / Schneider, Jan Georg: | |||
Gesprochener Standard, da gibt es viel zu zu sagen Ein Blick in das DFG-Projekt “Gesprochener Standard” |
S. 3 | ||
Grzella, Markus / Plum, Sabine: | |||
Auf fremdem Terrain? Wissenschaftssprachliche Ausdrucksformen in studentischen Referaten |
S. 25 | ||
Teil II: Mündlicher Sprachgebrauch in Fremd- und Zweitsprache | |||
König, Clelia: | |||
Französischlernen mit Kindern Reparatursequenzen im Alltag von Au-Pair-Mädchen |
S. 45 | ||
Pöll, Bernhard: | |||
Le français standard parlé (à la télé): entre conformité à la norme traditionnelle, libertés pragmalinguistiques et diversification des normes en francophonie | S. 65 | ||
Lavric, Eva: | |||
Sprachnorm und Sprachwahl: Verbindlichkeit im Fremdsprachenunterricht | S. 85 | ||
Teil III: Mündlichkeit in der Deutschdidaktik | |||
Osterroth, Andreas: | |||
“Antworte (nicht) im ganzen Satz!” Gesprochener Standard in Lehrplänen und Bildungsstandards |
S. 117 | ||
Rödel, Michael: | |||
Gesprochener und geschriebener Standard in der Schule Diskriminierung, Kompassfunktion und didaktischer Mehrwert |
S. 133 | ||
Hee, Katrin: | |||
SchülerInnenkommunikation zwischen Normorientierung und pragmatischen Spielräumen | S. 151 | ||
Hauser, Stefan / Kreuz, Judith: | |||
Mündliches Argumentieren in der Schule zwischen pragmatischen Spielräumen und didaktischen Normsetzungen | S. 179 | ||
Teil IV: Gebrauchsnormen und Interaktionale Linguistik | |||
Staffeldt, Sven: | |||
Sehr sehr unklar Auf der Suche nach einer Norm für totale Reduplikation |
S. 203 | ||
Lanwer, Jens Philipp: | |||
Grammatikalität und Rekurrenz Zur Rolle statistischer Verfahren im Rahmen einer rekonstruktiven Linguistik |
S. 231 | ||
Deppermann, Arnulf / Knöbl, Ralf: | |||
Was zählt für AlltagssprecherInnen als Gebrauchsstandard und wofür ist er relevant? Selbstinitiierte Selbstreparaturen als Evidenz |
→IDS-Publikationsserver |
S. 255 | |
Teil V: Angemessenheitsvorstellungen | |||
Meier, Simon: | |||
Gesprächsforschung zwischen Deskriptivität und Normativität – ein Annäherungsversuch | S. 283 | ||
Schwenke, Anna: | |||
Radionachrichten als Spezialfall mündlichen Sprachgebrauchs: Über Spielräume, Ideale und Angemessenheitsvorstellungen | S. 303 |
Rezensionen
- Ubl, Marc-Oliver (2020): Rezension von: Georg Albert & Sabine Diao-Klaeger (Hrsg.) (2018): Mündlicher Sprachgebrauch. Zwischen Normorientierung und pragmatischen Spielräumen. (Stauffenburg Linguistik, Band 101). In: Zeitschrift für Angewandte Linguistik 73. Berlin/Boston: de Gruyter. S. 341-348. →Text
- Schlindwein, Lisanne (2022): Rezension von: Georg Albert, Sabine Diao-Klaeger (Hrsg.): Mündlicher Sprachgebrauch zwischen Normorientierung und pragmatischen Spielräumen. In: Info DaF 49.2-3. Berlin/Boston: de Gruyter. S. 151-154.