Gegenstand der Arbeit ist der Umgang mit Gesetzestexten in der Institution ›Recht‹. Zunächst wird in einer textlinguistischen Analyse der Frage nachgegangen, ob Gesetzestexte einen kohärenten ›Text‹ im Sinne der Textlinguistik darstellen. Im Anschluß daran wird erörtert, wie die Textfunktion von Gesetzestexten linguistisch bestimmt werden kann; diesem Zweck dient u.a. auch eine Wortschatzanalyse der Bezeichnungsmöglichkeiten für ›normative‹ Textfunktionen im Deutschen. Der Hauptteil der Arbeit untersucht aus verschiedenen Perspektiven die Arbeit mit Gesetzen im alltäglichen juristischen Entscheidungshandeln. Ziel ist es u.a., den sprachlichen Anteil an dieser Arbeit näher zu bestimmen. Abschließend werden die Ergebnisse in Beziehung gesetzt zu einer institutionentheoretischen Analyse des Rechts und die Frage aufgeworfen, ob der bisherigen linguistischen Analyse der Sprache in Institutionen nicht eine solche der Sprache als Institution zugesellt werden könnte und sollte.

Rezensionen

• Sauer, Christoph (1994): Rezension von: Dietrich Busse: Recht als Text. Linguistische Untersuchungen zur Arbeit mit Sprache in einer gesellschaftlichen Institution. (Reihe Germanistische Linguistik). In: Info DaF 21.2/3. München: iudicium. S. 187-190.