Sprache und Wissen

Band 2:
Ziem, Alexander: Frames und sprachliches Wissen. Kognitive Aspekte der semantischen Kompetenz. XI/485 S. - Berlin / New York: de Gruyter, 2008.
ISBN: 978-3-11-020275-5

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MS 2217
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Berlin / New York: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-020941-9

In der Arbeit werden Grundzüge einer semantischen Frame-Theorie erarbeitet und im übergeordneten Zusammenhang einer holistischen Sprachtheorie diskutiert. Ausgangspunkt bildet die Annahme, dass sich Strukturen semantischen Wissens mittels Frames linguistisch genau beschreiben lassen. Frames sind konzeptuelle Wissenseinheiten, die zur Bedeutungserfassung aus dem Gedächtnis abgerufen werden. Zu wissen, was ein Ausdruck bedeutet und wie er zu verwenden ist, heißt, über einen Frame zu „verfügen“, der mit dem Ausdruck konventionell assoziiert ist. In sprachtheoretischer Hinsicht ist die Arbeit als ein Plädoyer für eine konzeptualistische Semantiktheorie zu verstehen, die sich konzeptionell an der Kognitiven Grammatik und Konstruktionsgrammatik orientiert.
Ausgehend von Fillmores Vorschlag, Frames als kognitive Organisationsstrukturen sowie als analytische Werkzeuge zu begreifen, wird der integrative Charakter der entwickelten Theorie an vielen sprachlichen Phänomenen (wie Metaphern, Präsuppositionen, diskurssemantischen Grundfiguren, indirekten Anaphern, Referenz, Prädikation) demonstriert. Der diskursanalytische Nutzen zeigt sich zudem in einer Korpusanalyse zur Metapher „Finanzinvestoren als Heuschrecken“.

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort S. VII
 
Einleitung S. 1
I. Das semantische Interesse an Frames
1.   Evidenzen für Frames: einige Beispiele zur Einführung S. 7
2.   Frames in der Forschung S. 13
3.   Frames im kognitionswissenschaftlichen Kontext S. 35
II. Kognitionstheoretische Voraussetzungen
1.   Holismus vs. Modularismus: ein Beispiel zur Illustration S. 60
2.   Modularismus S. 66
3.   Holismus S. 103
III. Das holistische Paradigma
1.   Sind Sprachwissen und Weltwissen voneinander abgrenzbar? S. 119
2.   Der “Raum des Verstehens” (C. Demmerling) S. 142
3.   Das Postulat der Verstehensrelevanz S. 150
IV. Zeichentheoretische Aspekte
1.   Sprachliche Zeichen als “Konstruktionen” S. 177
2.   Frames und “symbolische Einheiten” S. 198
3.   Relationen S. 229
V. Frames als Schemata
1.   Kategorisierung S. 248
2.   Schemata S. 255
3.   Frames als Schemata: eine Beispielanalyse S. 272
VI. Strukturkonstituenten von Frames
1.   Der Problemzusammenhang S. 283
2.   Referenz S. 288
3.   Prädikationspotential: Leerstellen (“slots”) S. 298
4.   Explizite Prädikationen: konkrete Füllwerte (“fillers”) S. 325
5.   Implizite Prädikationen: Standardwerte (“default values”) S. 335
VII. Frames in Textkorpora: die Metapher der "Heuschrecke"
1.   Präliminarien S. 369
2.   Die “Kapitalismus-Debatte”: Exposition des Gegenstandsbereichs S. 387
3.   Methodischer Leitfaden zur Korpusanalyse S. 406
4.   Empirische Ergebnisse S. 421
5.   Frame-Semantik und Diskursanalyse: einige Schlussfolgerungen S. 438
 
Zusammenfassung und Ausblick S. 441
Literaturverzeichnis S. 449
Register S. 479

Rezensionen

  • Busse, Dietrich (2011): Rezension von: Alexander Ziem. 2008. Frames und sprachliches Wissen. Kognitive Aspekte der semantischen Kompetenz (Sprache und Wissen 2). Berlin, New York: De Gruyter. 485 S. In: Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Sprachwissenschaft 3.1. Berlin/Boston: de Gruyter. S. 144-150. Text
  • Kovács, László (2010): Rezension von: Alexander Ziem: Frames und sprachliches Wissen. Kognitive Aspekte der semantischen Kompetenz. (Sprache und Wissen 2). In: Info DaF 37.2/3. München: iudicium. S. 351-352. Text