Die un--Präfigierung, Standardbeispiel eines produktiven Wortbildungsmusters, wird unter den Aspekten der Titelformulierung in ein neues Licht gerückt. Ausgangspunkt ist das bislang unbeachtete Phänomen der Argumentblockierung, demzufolge bestimmte Argumente des Basiswortes nach seiner un-Präfigierung unrealisierbar sind. Die Exploration dieser Erscheinung führt unausweichlich in Fragen der Strukturbildung an der Schnittstelle von Syntax und Kexikon und zu dem Versuch, von dort her nicht unplausible Antworten zu gewinnen.
Die Analyse negationshaltiger Affixe umgreift verschiedene Ebenen der Grammatik, im Zentrum stehen jedoch die Einträge, Regeln und Prinzipien der Lexikon-Komponente, mit denen der Anteil von un- an der Gesamtgrammatik in der Interaktion ihrer Komponenten beschreibbar wird. Daraus resultiert u.a. eine Typologie der idiosynkratischen un-Bildungen (in ihrer historischen Entwicklung) und insgesamt ein Stück Grammatik der Negation gemäß dem Sprichwort: Unversucht ist unerfahren.
Inhaltsverzeichnis
| 1. | Eine unverzichtbare Einfürhung | S. 1 | |
| 2. | Die nicht unumstrittene Stellung der un-Affigierung in der Grammatik | S. 9 | |
| 3. | Unrealisierbare Argumente | S. 52 | |
| 4. | Das idiosynkratische und das nicht-idiosynkratische un-Lexikon | S. 86 | |
| 5. | Negierendes und negiertes un- | S. 120 | |
| 6. | Eine unverzichtbare Schlußbetrachtung | S. 174 | |
| Zitierte Literatur | S. 178 | ||
| Anhänge | S. 185 | ||
Rezensionen
- Wolf, Norbert Richard (2001): Rezension von: Barbara Lenz: un-Affigierung. Unrealisierbare Argumente, unausweichliche Fragen, nicht unplausible Antworten. In: Beiträge zur Namenforschung 36.2. Heidelberg: Winter. S. 230-233.