Reihe Germanistische Linguistik

Band 326:
Dräger, Kathrin / Heuser, Rita / Prinz Michael (Hrsg.): Toponyme. Standortbestimmung und Perspektiven. X/270 S. - Berlin / Boston: de Gruyter, 2021.
ISBN: 978-3-11-072113-3
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Berlin / Boston: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-072114-0

Die Toponomastik weist eine traditionsreiche Geschichte auf, hat in den letzten Jahrzehnten jedoch eine Marginalisierung innerhalb der germanistischen Sprachwissenschaft erfahren. Gleichzeitig spielen Toponyme in zahlreichen akademischen Nachbardisziplinen eine wichtige Rolle, ohne dass dies die sprachwissenschaftliche Toponomastik bislang maßgeblich revitalisiert hätte. Die Irritation über diese erstaunliche Diskrepanz bildete den Ausgangspunkt für diesen Sammelband, der ausgewählte Beiträge der gleichnamigen Mainzer Namentagung des Jahres 2017 versammelt. Er liefert zahlreiche Antworten auf Fragen wie: Welche Zukunft kann und soll diese Forschungsrichtung haben? Lassen sich für die toponomastische Forschung neue Gegenstände, Fragestellungen, Perspektiven und Methoden identifizieren, welche die etablierten Ansätze sinnvoll ergänzen? Gibt es Schnittstellen zu Nachbardisziplinen, über die weiterführende Forschungsvorhaben angestoßen werden können? Wie lassen sich mögliche toponomastische Innovationsfelder mit traditionellen Fragestellungen gewinnbringend integrieren?

Inhaltsverzeichnis

Vorwort S. V
I. Forschungsgeschichte
Prinz, Michael:
  Germanistische Toponomastik gestern und heute
Eine forschungsgeschichtliche Annäherung
S. 3
II. Namengrammatik
Harnisch, Rüdiger:
  Von Knappenberg zu Knappetsberg oder: Auf dem Wege zu einem onymischen Affix?
Das e(r)ts-Formativ als Ergebnis eines Verstärkungsprozesses
S. 29
Rosar, Anne / Semmler, Annika:
  Appellativische Bestandteile in ausländischen Fluss- und Bergnamen S. 43
III. Benennungsstragien, Orientierungssysteme und Namenlandschaften
Ebert, Verena:
  Koloniale Mikrotoponomastik: Ein Modell für die Erforschung sekundärer Straßennamen? S. 67
Jarosch, Julian / Späth, Lena:
  Toponyme einer nomadischen Gesellschaft – Orientierung in einer ariden Landschaft
Chancen und Möglichkeiten digitaler Toponomastik am Beispiel der Retrodigitalisierung mit Wikisource
S. 87
Schweden, Theresa:
  Zwischen Toponym und Anthroponym
Ein toponomastischer Ansatz zur Analyse dörflicher Hausnamen als geographisches Referenzsystem
S. 109
Siegfried-Schupp, Inga:
  Zur Erhebung inoffizieller Ortsnamen S. 128
Heitmeier, Irmtraut:
  Toponymie des Wandels – oder wie entsteht eine Namenlandschaft?
Das frühmittelalterliche Bayern als Fallbeispiel
S. 140
IV. Mehrnamigkeit/Exonyme
Greule, Albrecht:
  Polyonymie in der Toponymie S. 179
Kroiß, Daniel:
  Herbipolensis, Prasinopolitanus, de Cornu cervino
Die Latinisierung und Gräzisierung deutscher Siedlungsnamen in den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Matrikeln der Universität Heidelberg
S. 189
Wochele, Holger:
  Agram, Beograd und København
Empirische Befunde aus einer Befragung zu Kenntnis und Verwendung von Exonymen
S. 209
V. Digitalisierung
Rampl, Gerhard / Gruber-Tokić, Elisabeth / Posch, Claudia / Hiebel, Gerald:
  Toponomastik und Korpuslinguistik. Bergnamen im (Kon-)Text S. 225
Zschieschang, Christian:
  Ortsnamenforschung im digitalen Zeitalter. Einige konzeptionelle Überlegungen S. 249
 
Register S. 267