Reihe Germanistische Linguistik

Band 292:
Klos, Verena: Komposition und Kompositionalität. Möglichkeiten und Grenzen der semantischen Dekodierung von Substantivkomposita. IX/365 S. - Berlin / Boston: de Gruyter, 2011.
ISBN: 978-3-11-025886-8

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MS 2341
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Berlin / Boston: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-025887-5

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das sogenannte Kompositionalitätsprinzip systematisch auf die Substantivkomposition anzuwenden und zu untersuchen, ob das semantische Prinzip als hinreichende Voraussetzung für das Verständnis unbekannter Benennungseinheiten gelten kann. Im Zentrum steht dabei die Frage, inwieweit sich die Bedeutung eines Substantivkompositums mit zwei nominalen Elementen aus den Bedeutungen seiner Konstituenten 'errechnen' lässt und welche semantischen Eigenschaften die Anwendbarkeit des Kompositionalitätsprinzips begünstigen bzw. verhindern.
Anhand verschiedener empirischer Untersuchungen kann gezeigt werden, dass eine Reformulierung des Kompositionalitätsprinzips vorgenommen werden muss, wenn dem semantischen Prinzip ein heuristischer Nutzen bei der Kompositadekodierung zugesprochen werden soll. Das Datenmaterial zeigt darüber hinaus die Notwendigkeit auf, dass die Theorie der Komposition modifiziert werden muss. Nur so kann sie zukünftig auch die Bedeutungen von solchen Komposita erklären, die gängigen Theorien zufolge als .irregulär. gelten, weil sie beispielsweise über ein umgekehrtes Determinationsverhältnis verfügen oder weil in ihnen Negation elliptifiziert wird.

Inhaltsverzeichnis

mehr anzeigen
1.   Einleitung S. 1
Teil I: Forschungs- und Literaturbericht
2.   Forschungsbericht Komposition S. 7
3.   Forschungsbericht Kompositionalität S. 35
4.   Kompositionalität und Bedeutung S. 73
5.   Komposition und Kompositionalität: Desiderate und Hypothesen S. 95
Teil II: Zur semantischen Dekodierung von Substantivkomposita
6.   Dekodierung von substantivischen Komposita in der Alltagssprache S. 103
7.   Dekodierung von Substantivkomposita: Kontextfrei S. 121
8.   Dekodierung von Substantivkomposita: Kontextgeleitet S. 169
9.   Rekurs auf (außer-)sprachliche Wissensbestände S. 215
10.   Zusammenfassung und Abgleich mit den theoretischen Prämissen S. 249
Teil III: Die Frage nach der Kompositionalität von Substantivkomposita
11.   Kompositionalitätsprinzip revisited S. 263
12.   Kompositionalität von N+N als graduelles Phänomen S. 271
Teil IV: Abschlussdiskussion
13.   Substantivkomposition als prototypisches Benennungsformat des Deutschen S. 287
14.   Implikationen für eine modifizierte Theorie S. 307
15.   Schlussfolgerung und Ausblick S. 313
16.   Literatur S. 317
 
Anhang S. 335