Reihe Germanistische Linguistik
- Band 252:
- Busch, Albert: Diskurslexikologie und Sprachgeschichte der Computertechnologie.
XIV/478 S. - Tübingen: Niemeyer, 2004.
ISBN: 3-484-31252-1
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- Alternatives Medium:
- E-Book (PDF). Berlin / New York: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-091068-1
Ziel dieser Untersuchung ist es, die Entwicklung der Computerlexik, die die deutsche Gegenwartssprache maßgeblich beeinflußt, von den Anfängen bis heute zu analysieren. Die fachexterne lexikalische Entwicklung vom "Elektronengehirn" der 60er Jahre bis zur "Informationsgesellschaft" der Gegenwart wird auf der Grundlage zweier Korpora (Parlamentsreden und Populärpresse) untersucht. Im Zentrum der Untersuchung stehen die öffentlich diskursive Verwendung des Wortschatzes zwischen Fach- und Gemeinsprache (Diskursvertikalität), die thematische Diskursentwicklung (Diskursprogression) und der persuasive Umgang mit dem Technologievokabular (Diskurspersuasion) in den behandelten Diskursphasen (Anfangs-, Öffnungs-, Publikums- und Omnipräsenzphase). Das Fundament für die empirische Untersuchung bildet die Konzeption einer vertikalitätstheoretischen Diskurslexikologie. Ihr Grundgedanke besteht in der konsequenten Verbindung der Vertikalitätstheorie der Bedeutung mit einem sprachwissenschaftlichen Diskursbegriff. Daraus wird eine diskurslexikologische und korpuslinguistische Methodologie abgeleitet, mit deren Hilfe der sprach- und diskursgeschichtliche Prozeß repräsentiert und ausgewertet werden kann. Die Studie belegt mit ihren Ergebnissen zur thematischen, semasiologischen und onomasiologischen Entwicklung der Computerlexik, in welchem Umfang sich zentrale gesellschaftliche Entwicklungen in Diskursen niederschlagen und als solche auch linguistisch nachvollziehbar werden. So wird Sprachgeschichte als Sozial- und Diskursgeschichte erkennbar.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis | S. XIII | ||
Teil 1: Theoretische Grundlagen einer vertikalitätstheoretischen Diskurslexikologie | |||
1. | Diskurslexikologie und Computerdiskurs: Fragestellung und Untersuchungsziele | S. 1 | |
2. | Grundbegriffe einer vertikalitätstheoretischen Diskurslexikologie: Die Wortschatzvariation zwischen Experten und Laien in öffentlichen Diskursen als Untersuchungsgegenstand | S. 11 | |
3. | Aspekte vertikaler Wortschatzvariation und die Diskurstheorie Michel Foucaults | S. 47 | |
4. | Vertikale Wissens- und Wortschatzvariation und die Erweiterung der Diskurstheorie Foucaults durch die Interdiskurs- und Kollektivsymboltheorie von Jürgen Link | S. 86 | |
5. | Aspekte vertikaler Wortschatzvariation in Siegfried Jägers gesellschaftsanalytischem Instrumentarium | S. 110 | |
6. | Aspekte vertikaler Wortschatzvariation in der sprachwissenschaftlichen Revision der Diskurstheorie Foucaults im Rahmen einer historischen Semantik als Diskursgeschichte bei Dietrich Busse | S. 125 | |
7. | Korpuslinguistische und methodologische Präzisierungen: Diskurs, Diskurskorpus und methodologische Gütekriterien einer diskurslexikologischen Untersuchung | S. 142 | |
Teil 2: Die sprachliche Verarbeitung der Computertechnologie: Untersuchungskonzeption und Korpusbeschreibung | |||
8. | Ein Modell zur Analyse des Computerdiskurses | S. 159 | |
9. | Das Diskurskorpus und die Spezifik der repräsentierten Bereiche der parlamentarischen Kommunikation und der Kommunikation der Populärpresse | S. 177 | |
Teil 3: Die sprachliche Verarbeitung der Computertechnologie: Ergebnisse | |||
10. | Die gemeinsprachliche Verarbeitung der Computertechnologie | S. 219 | |
11. | Resümee: Diskurs-, Sprach- und Vertikalitätsgeschichte im Computerdiskurs | S. 426 | |
12. | Literatur | S. 433 | |
13. | Sachregister | S. 476 |