Reihe Germanistische Linguistik

Band 196:
Kotthoff, Helga: Spaß Verstehen. Zur Pragmatik von konversationellem Humor. XIII/402 S. - Tübingen: Niemeyer, 1998.
ISBN: 3-484-31196-7

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MZ 461
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Berlin / New York: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-091901-1

Wir würzen unsere tagtäglichen Interaktionen mit verschiedensten Arten von Witz und Humor und bedienen uns unterschiedlicher (pointentechnischer und gestaltungsorientierter) Verfahren zur Indikation einer Scherzmodalität. Das vorliegende Buch beschäftigt sich in der Tradition der interaktionalen Soziolinguistik mit nichternsten Sequenzen in informellen Gesprächen unter guten Bekannten. Die Analysen tragen der Dialogizität von Spaß Machen und Spaß Verstehen und der kooperativen Prozessualität der dabei ablaufenden Inferenzen Rechnung. Es wird eine stetige Kopplung von empirischer Datenanalyse und pragmatischer Theorieentwicklung betrieben. Traditionelle linguistische Inkongruenz- und Höflichkeitsmodelle werden kritisiert, weil sie der Multidimensionalität von Scherzkommunikation nicht gerecht werden. Die anspielungshafte Scherzkommunikation funktioniert vor dem Hintergrund geteilter Normen und Wissensbestände. Phantasie, Spielmodalitäten und Kreativität spielen eine wichtige Rolle. Ambiguität, Bisoziation von inkongruenten Rahmen und interpretative Vielfalt sind Bestandteile humoristischer Aktivitäten. Scherzaktivitäten erlauben Rückschlüsse auf die Sozial-, Gefühls- und Wertestruktur der Beteiligten.

Inhaltsverzeichnis

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1.   Rahmung der Studie: What it's all about S. 1
2.   Humor und Gesprächsforschung S. 11
3.   Schriftlicher Humor: Standardwitze, Pointenkonstruktionen und konversationale Implikaturen S. 45
4.   Mündlicher Humor: Konversationsanalyse und interaktionale Soziolinguistik S. 93
5.   Die Studie und ihre Daten S. 127
6.   Rahmungsverfahren und Intertextualität S. 161
7.   Die mündliche Erzählperformanz von Witzen S. 197
8.   Spaßige Geschichten: Anekdoten, Schilderungen und andere (Re)Kreationen S. 233
9.   Zur sozialdiagnostischen Potenz von Scherz- kommunikation: Höflichkeit, Unhöflichkeit und andere Beziehungsmodalitäten S. 285
10.   Aktivitäten und Funktionen des Scherzens S. 347
11.   Literatur S. 367
12.   Sachregister S. 397
13.   Personenregister S. 401

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