Linguistik - Impulse & Tendenzen
- Band 105:
- Trost, Igor (Hrsg.): Remotivierung. Von der Morphologie bis zur Pragmatik.
VI/270 S. - Berlin / Boston: de Gruyter, 2023.
ISBN: 978-3-11-103063-0
- Alternatives Medium:
- E-Book (PDF). Berlin / Boston: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-103117-0 → Open Access
In diesem Band untersuchen Forscher/-innen aus der germanistischen Linguistik Remotivierungsprozesse im Deutschen auf den Gebieten der Morphologie, der Wortbildung, der Phraseologie sowie der Pragmatik und diskutieren deren theoretische Einordnung im Rahmen von Grammatikalisierungs- und Lexikalisierungsprozessen sowie deren Gegenprozessen. Dieser Band steht wie auch der 2010 von Rüdiger Harnisch herausgegebene und ebenfalls in der Reihe LIT erschienene Band Prozesse sprachlicher Verstärkung – Typen formaler Resegmentierung und semantischer Remotivierung in der Tradition der Passauer Remotivierungsforschung. Ausgehend von morphologischen Forschungen zu Sprachwandelprozessen fällt auf, dass es zusätzlich zu den Prozessen der Grammatikalisierung und der Lexikalisierung ähnlich systematisch betrachtbare und damit parametrisierbare sowie typisierbare gegengerichtete Kräfte sui generis gibt, bei denen sprachliche Einheiten im formalen und semantischen Status angehoben und damit verbunden formal resegmentiert sowie inhaltlich remotiviert werden. Neben den zeichengebundenen Remotivierungen in Form von Reanalysen und Pleonasmen widmet sich dieser Band insbesondere auch den gebrauchsgebundenen Remotivierungen in der Form der Rekontextualisierung und zeigt so die breite Anwendbarkeit des Dachkonzepts der Remotivierung über alle sprachlichen Ebenen hinweg – beginnend beim Morphem bis hin zur textuellen und diskursiven Ebene.
Inhaltsverzeichnis
Trost, Igor: | |||
Einleitung | S. 1 | ||
Teil 1: Theorie der Remotivierung | |||
Kotin, Michail L.: | |||
Zur Ontologie und Genealogie von Remotivierungsprozessen | S. 9 | ||
Diewald, Gabriele: | |||
Der Status und die interne Motiviertheit grammatischer Paradigmen | S. 35 | ||
Teil 2: Remotivierung – morphologisch | |||
Michel, Sascha: | |||
Remotivierung und Wortbildung Strukturell-morphologische, semantische und angewandt-linguistische Analysen am Beispiel der sogenannten “Konfixremotivierung” |
S. 65 | ||
Nübling, Damaris: | |||
Mailand, Seeland, Hiddensee und Küssnacht Asemantische Transparenz als Ziel onymischer Volksetymologie |
S. 99 | ||
Lehmann, Christian: | |||
Explikativkomposition | S. 123 | ||
Teil 3: Remotivierung – phraseologisch | |||
Stumpf, Sören: | |||
De-Unikalisierung phraseologisch gebundener Komponenten Korpuslinguistische und kognitivsemantische Zugänge |
S. 143 | ||
Teil 4: Remotivierung – von der Grammatik zur Pragmatik | |||
Szczepaniak, Renata: | |||
“Die Universität ist nicht nur Studienstätte, sondern auch Arbeitgeberin” Zur Rekontextualisierung des in-Suffixes |
S. 169 | ||
Teil 5: Remotivierung – pragmatisch | |||
Antos, Gerd: | |||
Remotivieren als Perspektivwechsel bei Bedeutungszuschreibungen Wie sich Wörter durch Wahrnehmungsänderungen wandeln |
S. 199 | ||
Meier-Vieracker, Simon: | |||
Memefication Rekontextualisierung politischer Rede in digitalen Diskursen |
S. 215 | ||
Leuschner, Torsten: | |||
“This one-man midfield blitzkrieg” Wortentlehnung als Dekontextualisierung |
S. 245 | ||
Index | S. 269 |