Duisburger Arbeiten zur Sprach- und Kulturwissenschaft

Band 92:
Haselhuber, Jakob: Mehrsprachigkeit in der Europäischen Union. Eine Analyse der EU-Sprachenpolitik, mit besonderem Fokus auf Deutschland Umfassende Dokumentation und Perspektiven für die Zukunft. XII/430 S. - Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Wien: Lang, 2012.
ISBN: 978-3-631-63876-7

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[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. QF 1376
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Wien: Lang. ISBN: 978-3-653-02974-1

Die Europäische Union hat sich von Anfang an zur Mehrsprachigkeit bekannt und mit ihrer «Verordnung Nr. 1» vom 15. April 1958 eine Vollsprachenregelung beschlossen, die trotz des Anwachsens von anfänglich vier auf mittlerweile 23 «Amts- und Arbeitssprachen» bis heute gilt. Diese Studie analysiert Theorie und Praxis der EU-Sprachenregelung, zeigt auf, wie das Englische im Laufe der Jahre Französisch als «Lingua franca» abgelöst hat und bietet eine umfassende Analyse der EU-Sprachenpolitik. Dabei werden zahlreiche Dokumente erstmals wissenschaftlich ausgewertet und auch die Tätigkeit des weltweit größten Übersetzungs- sowie des Dolmetscherdienstes der EU untersucht. Hierauf folgt eine Analyse der Sprachenpolitik Deutschlands als größtem Mitgliedstaat der EU, die durch gemeinsame Bemühungen von Bundesregierung und Bundestag zur Stärkung der deutschen Sprache gekennzeichnet ist. Abschließend wird eine neue Sprachenpolitik für die EU gefordert, die einen Ausgleich zwischen Effizienz und Gerechtigkeit und zwischen Interessen und realem Bedarf bildet. An die Stelle der Vollsprachenregelung sollte eine Sprachenauswahl treten, welche die Sprachen Europas mit dem größten Kommunikationspotenzial beinhaltet: das Englische, Deutsche, Französische, Spanische und Russische. Eine solche Entscheidung erfordert Weitblick und politischen Mut – andernfalls würde sich im freien Spiel der Kräfte allein das Englische durchsetzen.

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort und Danksagung S. VII
Einleitung S. 1
A. Geschichtlicher Hintergrund der europäischen Integration und Sprachenregelung der Europäischen Union
1.   Vorbemerkung S. 5
2.   Geschichte des Europagedankens S. 6
3.   Europäische Integration seit dem Zweiten Weltkrieg: Europäische Gemeinschaften bzw. Union, Europarat, WEU, NATO, KSZE/OSZE sowie RWG und COMECON S. 7
4.   Sprachenregelungen in anderen internationalen Organisationen S. 12
5.   Europäische Integration und Sprachenwahl; Verordnung Nr. 1 S. 14
6.   Die anfangliche Dominanz der französischen Sprache S. 24
7.   Grundsätzliche Möglichkeiten zur Überwindung von Sprachbarrieren S. 27
8.   Zur Bedeutung der Kommission im Institutionengefuge der EU S. 28
B. Sprachliche Wirklichkeit: Der Sprachengebrauch in der Europäischen Union
1.   Externe Kommunikation oder Außenwirkung S. 35
2.   Interne Kommunikation S. 67
3.   Übersetzungs- und Dolmetscherdienste S. 93
4.   "Eurospeak" S. 123
5.   Der Befund: Theorie und Wirklichkeit klaffen auseinander – Einflussfaktoren und Ausblick S. 126
C. Sprachenpolitik auf EU-Ebene
1.   Forschungsstand: Wissenschaft, Praktiker und politische Entscheidungsträger S. 129
2.   Rechtsgrundlagen und Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und den EU-Institutionen S. 150
3.   Chronologie der Kultur- und Sprachenpolitik auf EU-Ebene S. 156
4.   Kultur- und Sprachenpolitik auf EU-Ebene S. 165
5.   Überlegungen auf Seiten des Rates zur internen Sprachenpolitik S. 219
6.   Einheit in der Vielfalt als identitätsstiftendes Konzept? S. 228
7.   Personalpolitik und Qualifikation S. 232
8.   Regionale und Minderheitensprachen S. 236
D. Die Sprachenpolitik Deutschlands gegenüber und in der EG/EU
1.   Deutsche Sprachförderungspolitik S. 245
2.   Der Forschungsstand S. 247
3.   Bundesregierung und Bundestag S. 256
4.   Deutsch-französische Initiativen S. 303
5.   Der deutsch-finnische Sprachenstreit S. 304
6.   Deutsche Anliegen und Beschwerden S. 311
7.   Vorschlag: Einrichtung eines Bundesbeauftragten für die deutsche Sprache S. 326
E. Fremdsprachenkenntnisse in Europa und Vorschläge für eine neue Sprachenregelung für die EU
1.   Sprachliche Rahmenbedingungen S. 331
2.   Wissenschaft S. 357
3.   Esperanto, Latein und mehrsprachige Staaten S. 383
4.   Lösungsvorschlag S. 388
5.   Zusammenfassung S. 401
 
Bibliografie S. 403
Anhang 1: Text der Verordnung Nr. 1 S. 415
Anhang 2: Bundestags-Drucksache 16/2910 vom 11. Oktober 2006: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zum "Gebrauch der deutschen Sprache in den Institutionen der Europäischen Union" (DS 16/2693) S. 417

Rezensionen

  • Pilypaityte, Lina (2014): Rezension von: Jakob Haselhuber: Mehrsprachigkeit in der Europäischen Union. Eine Analyse der EU-Sprachenpolitik, mit besonderem Fokus auf Deutschland. Umfassende Dokumentation und Perspektiven für die Zukunft. (Kulturwissenschaft 92). In: Info DaF 41.2/3. München: iudicium. S. 251-254. Text