Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik

Band 25:
Nebrig, Alexander / Spoerhase, Carlos (Hrsg.): Die Poesie der Zeichensetzung. Studien zur Stilistik der Interpunktion. 456 S. - Bern / Berlin / Bruxelles / Frankfurt a.M. / New York / Oxford / Wien: Lang, 2012.
ISBN: 978-3-0343-1000-0

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. QF 1357
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Wien: Lang. ISBN: 978-3-0351-0538-4

Satzzeichen sind für Literatur konstitutiv, moderne Schriftlichkeit ohne sie undenkbar. Dennoch spielen die Zeichen, die zwischen den Wörtern stehen, in der literaturwissenschaftlichen Praxis nahezu keine Rolle. Von berühmten Beispielen wie Heinrich von Kleists Gedankenstrich in der "Marquise von O…" abgesehen, hat der virtuose Gebrauch von Satzzeichen, der sich bei großen Autoren der deutschen Literatur beobachten lässt, bisher keine angemessene stilistische Aufmerksamkeit gefunden.
Dem vorliegenden Band geht es um eine literatur- und kulturhistorische, aber auch stilistische Rekonstruktion der vielfältigen Formen und Funktionen der Satzzeichenverwendung und -wahrnehmung. Die Beiträge entwerfen eine differentielle Beschreibung der Verwendung von Satzzeichen in Bezugstexten unterschiedlicher literarischer Epochen, Strömungen und Autoren. Ergänzt werden die 16 Originalbeiträge durch drei klassische Studien der Interpunktionsstilistik von Theodor W. Adorno, Hans-Georg Gadamer und Jürgen Stenzel.

Inhaltsverzeichnis

Nebrig, Alexander / Spoerhase, Carlos:
  Für eine Stilistik der Interpunktion S. 11
Trempler, Jörg:
  Richard Galpin. Literarische Satzzeichen auf Leinwand S. 33
Nebrig, Alexander / Spoerhase, Carlos:
  Über den Aufbau und die Beiträge dieses Bandes S. 41
I. Grundlagen
Adorno, Theodor W.:
  Satzzeichen (1956) S. 55
Gadamer, Hans-Georg:
  Poesie und Interpunktion (1961) S. 61
Stenzel, Jürgen:
  Versuch einer Hermeneutik der Satzzeichen (1966) S. 69
II. Studien
Danneberg, Lutz:
  Das perforierte Gewand: Geschichte und hermeneutische Funktion von dictinctiones, partitiones und divisiones S. 89
Scheuer, Hans-Jürgen:
  Die Zeichensetzung ist eine Frau namens Eleonore
Aus dem Imaginarium der vormodernen Interpunktion
S. 133
Polaschegg, Andrea:
  Ausdruckskunst!
Satzzeichen als Indizien des Affekts in Ode und Briefroman des 18. Jahrhunderts
S. 157
de Mazza, Ethel Matala:
  Asteriske und Oberbeistrichlein
Über Fehlanzeigen in Herders und Goethes Volkspoesie
S. 183
Klausnitzer, Ralf:
  "(die Schriftgelehrten mögen ihn erklären)"
Zum Kommagebrauch des Heinrich von Kleist
S. 203
Osterkamp, Ernst:
  Drei Punkte
Capriccio über ein Ärgernis
S. 239
Rickes, Joachim:
  (Anstands-)Striche in Heinrich Heines Gedicht "Beine hat uns zwei gegeben/Gott der Herr" S. 259
Vogl, Joseph:
  Der Gedankenstrich bei Adalbert Stifter S. 275
Martus, Steffen:
  Stefan Georges Punkte S. 295
Kämper-van den Boogaart, Michael:
  Nachgelesen!!!
Adorno ausgeBECHERt: Zur Lektüre expressionistischer Ausrufungszeichen
S. 329
Vedder, Ulrike:
  "Verhoffen": Gedankenstriche in der Lyrik von Ingeborg Bachmann, Nelly Sachs und Paul Celan S. 345
Schütz, Erhard:
  Der Einzige und die Typenwirtschaft
Satz- und andere Zeichen bei Arno Schmidt
S. 363
Berbig, Roland:
  "und sie, das Kind das ich war"
Satzzeichen und Zeichensetzung bei Uwe Johnson Stichproben
S. 385
Fries, Norbert:
  Spatien oder Die Bedeutung des Nichts S. 407
III. Anhang
Siglen S. 431
Satzzeichen S. 433
Auswahlbibliographie S. 437
Zu den Autorinnen und Autoren S. 441
Werkregister S. 445
Personenregister S. 453

Rezensionen

  • Selbmann, Rolf (2013): Rezension von: Alexander Nebrig, Carlos Spoerhase: Die Poesie der Zeichensetzung. Studien zur Stilistik der Interpunktion. In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge 1/2013. Bern/Berlin/Bruxelles/Frankfurt am Main/New York/Oxford/Wien: Lang. S. 200-202.