In diesen fachübergreifenden Studien legt der Marburger Germanist einen Ertrag jahrzehntelangen Umgangs mit den Kräuterbüchern der Renaissance vor.
Die Pflanzennamen waren seit der Materia medica des griechischen Arztes Dioskurides (um 60 n. Chr.) Hauptträger der schriftlichen Überlieferung für die mittelalterliche Heilkunde. Da sie sich ständig vermehrten und immer neue Pflanzen hinzukamen, erwiesen sie sich in den frühen Kräuterbüchern der Renaissance als ein immer dringlicheres Problem, das sich in den Klagen des Hornbacher Pfarrers Hieronymus Bock (1498-1554) über "die seltzamen namen all" Ausdruck verschafft.
Über zweieinhalb Jahrhunderte wird darum gerungen, bis dem schwedischen Botaniker Carl von Linné (1709-1778) der Durchbruch zu einer weltweit anerkannten Lösung gelingt.
Linnés umfassende Sachkenntnis, die Grundlage seiner Regeln für die wissenschaftliche Botanische Nomenklatur, verbindet sich mit einem ausgeprägten Sinn für die sprachliche Form. Der Zusammenhang, in dem sie hier behandelt werden, läßt eine historische Syntax der überlieferten Pflanzennamen zutagetreten, die Linné sich zunutze machte.
Peter Seidenstickers Studien können auch als Anleitung zum Verständnis einer Namengruppe dienen, die ohne Kenntnis ihrer Geschichte nur schwer zugänglich ist.
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der Abbildungen | S. 9 | ||
Verzeichnis der Abkürzungen | S. 10 | ||
Vorwort | S. 11 | ||
Einleitung | S. 13 | ||
1. | Pflanzennamen und botanische Nomenklatur | S. 17 | |
2. | Etymologie | S. 29 | |
3. | Das Grundwort | S. 40 | |
4. | Der Bestimmungsteil | S. 61 | |
Literaturverzeichnis | S. 110 | ||
Abbildungsnachweise | S. 123 | ||
Index | S. 124 |
Rezensionen
- Schulz, Matthias (1998): Rezension von: Peter Seidensticker: 'die seltzamen namen all'. Studien zur Überlieferung der Pflanzennamen. In: Beiträge zur Namenforschung 33.4. Heidelberg: Winter. S. 452-453.