Sprache und Gesellschaft

Band 23:
Hartung, Wolfdietrich (Hrsg.): Kommunikation und Wissen. Annäherungen an ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. 389 S. - Berlin: Akademie-Verlag, 1991.
ISBN: 3-05-001005-3

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[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MG 2904

Linguistische Kommunikationsforschung orientiert sich seit nahezu zwei Jahrzehnten am Tätigkeitskonzept. Die Autoren zeichnen die wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungsstufen dieses Konzepts nach, zeigen die Ursachen seiner stimulierenden Wirkung und sein Erklärungspotential, verweisen aber auch auf seine Begrenztheit.

Diskutiert werden die methodologischen Probleme, mit denen sich die Linguisten nach der "pragmatischen Wende" konfrontiert sahen. Grundlage der Argumentation ist ein Methodologieverständnis, das den permanenten Begründungsbedarf wissenschaftlichen Handelns als das Rückgrat wissenschaftlicher Rationalität betrachtet. Davon ausgehend wird dargelegt, mit welchen Begründungsproblemen es Kommunikationslinguisten bei der Gewinnung, Darstellung und Überprüfung wissenschaftlichen Wissens zu tun haben und welche Strategien zu deren Bewältigung bisher erkundet und praktiziert wurden.

Ein wesentliches Ziel linguistischer Kommunikationsforschung besteht darin, die mentalen Voraussetzungen der Kommunikation zu rekonstruieren. Die verschiedenen Aktivitäten der Kommunizierenden werden – in einem allgemeinen Verständnis – dadurch organisiert und strukturiert, daß sie den Bedingungen ihres Vollzugs gerecht werden müssen. Dieses Verhältnis kann unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, daß Bewußtseinsinhalte eine verbale Repräsentationsform annehmen; andererseits bietet sich eine Sichtweise an, die die zu berücksichtigenden Anpassungen an soziale Gegebenheiten des Kommunizierens ins Blickfeld rückt.

Vor diesem Hintergrund werden grundlegende Aspekte der Textorganisation dargestellt. In allen Kapiteln wird versucht, Ansatzpunkte für eine transdisziplinäre Perspektive deutlich zu machen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort S. 9
Hartung, Wolfdietrich:
  Linguistische Zugänge zur sprachlichen Kommunikation S. 13
Wache, Michael / Unger, Frank:
  Methodologische Brennpunkte der Kommunikationslinguistik S. 91
Geordnete Vielfalt: Organsationsprinzipien und ihr Wirken
Hartung, Wolfdietrich:
  Kommunikation und Text S. 185
Hartung, Wolfdietrich:
  Das Entstehen von Textorganisation S. 218
Krämer, Ute:
  Relevanzsetzungen in der Kommunikation – ein Zugang zu mentalen Prozessen S. 250
Elstermann, Mechthild:
  Vagheit – eine grundlegende Eigenschaft der sprachlichen Kommunikation und ihre Konsequenzen IDS-Publikationsserver
S. 281
Elstermann, Mechthild:
  Über verschiedene Arten indirekten Kommunizierens IDS-Publikationsserver
S. 296
Unger, Frank:
  Die strategische Maxime als ein soziales Ordnungsprinzip mündlichen Kommunizierens S. 313
 
Literaturverzeichnis S. 359
Sachregister S. 387

Rezensionen

  • Lenders, Winfried (1996): Rezension von: Kommunikation und Wissen – Annäherungen an ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. Hg. von Wolfdietrich Hartung (Sprache und Gesellschaft. Bd. 23). In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 63.3. Stuttgart: Steiner. S. 318-322.
  • Brütsch, Edgar (1992): Rezension von: Wolfdietrich Hartung (Hrsg.): Kommunikation und Wissen. Annäherung an ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge 3/1992. Bern/Berlin/Frankfurt am Main/New York/Paris/Wien: Lang. S. 733-734.