Linguistische Kommunikationsforschung orientiert sich seit nahezu zwei Jahrzehnten am Tätigkeitskonzept. Die Autoren zeichnen die wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklungsstufen dieses Konzepts nach, zeigen die Ursachen seiner stimulierenden Wirkung und sein Erklärungspotential, verweisen aber auch auf seine Begrenztheit.
Diskutiert werden die methodologischen Probleme, mit denen sich die Linguisten nach der "pragmatischen Wende" konfrontiert sahen. Grundlage der Argumentation ist ein Methodologieverständnis, das den permanenten Begründungsbedarf wissenschaftlichen Handelns als das Rückgrat wissenschaftlicher Rationalität betrachtet. Davon ausgehend wird dargelegt, mit welchen Begründungsproblemen es Kommunikationslinguisten bei der Gewinnung, Darstellung und Überprüfung wissenschaftlichen Wissens zu tun haben und welche Strategien zu deren Bewältigung bisher erkundet und praktiziert wurden.
Ein wesentliches Ziel linguistischer Kommunikationsforschung besteht darin, die mentalen Voraussetzungen der Kommunikation zu rekonstruieren. Die verschiedenen Aktivitäten der Kommunizierenden werden – in einem allgemeinen Verständnis – dadurch organisiert und strukturiert, daß sie den Bedingungen ihres Vollzugs gerecht werden müssen. Dieses Verhältnis kann unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, daß Bewußtseinsinhalte eine verbale Repräsentationsform annehmen; andererseits bietet sich eine Sichtweise an, die die zu berücksichtigenden Anpassungen an soziale Gegebenheiten des Kommunizierens ins Blickfeld rückt.
Vor diesem Hintergrund werden grundlegende Aspekte der Textorganisation dargestellt. In allen Kapiteln wird versucht, Ansatzpunkte für eine transdisziplinäre Perspektive deutlich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort | S. 9 | ||
Hartung, Wolfdietrich: | |||
Linguistische Zugänge zur sprachlichen Kommunikation | S. 13 | ||
Wache, Michael / Unger, Frank: | |||
Methodologische Brennpunkte der Kommunikationslinguistik | S. 91 | ||
Geordnete Vielfalt: Organsationsprinzipien und ihr Wirken | |||
Hartung, Wolfdietrich: | |||
Kommunikation und Text | S. 185 | ||
Hartung, Wolfdietrich: | |||
Das Entstehen von Textorganisation | S. 218 | ||
Krämer, Ute: | |||
Relevanzsetzungen in der Kommunikation – ein Zugang zu mentalen Prozessen | S. 250 | ||
Elstermann, Mechthild: | |||
Vagheit – eine grundlegende Eigenschaft der sprachlichen Kommunikation und ihre Konsequenzen |
→IDS-Publikationsserver |
S. 281 | |
Elstermann, Mechthild: | |||
Über verschiedene Arten indirekten Kommunizierens |
→IDS-Publikationsserver |
S. 296 | |
Unger, Frank: | |||
Die strategische Maxime als ein soziales Ordnungsprinzip mündlichen Kommunizierens | S. 313 | ||
Literaturverzeichnis | S. 359 | ||
Sachregister | S. 387 |
Rezensionen
- Lenders, Winfried (1996): Rezension von: Kommunikation und Wissen – Annäherungen an ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. Hg. von Wolfdietrich Hartung (Sprache und Gesellschaft. Bd. 23). In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 63.3. Stuttgart: Steiner. S. 318-322.
- Brütsch, Edgar (1992): Rezension von: Wolfdietrich Hartung (Hrsg.): Kommunikation und Wissen. Annäherung an ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge 3/1992. Bern/Berlin/Frankfurt am Main/New York/Paris/Wien: Lang. S. 733-734.