Studia Linguistica Germanica

Band 78:
Kämper, Heidrun: Der Schulddiskurs in der frühen Nachkriegszeit. Ein Beitrag zur Geschichte des sprachlichen Umbruchs nach 1945. XII/591 S. - Berlin/New York: de Gruyter, 2005.
ISBN: 3-11-018855-4

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MS 2115
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Berlin / New York: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-090733-9

Die Untersuchung beantwortet die Frage, wie in der deutschen Nachkriegszeit der Jahre 1945 bis 1955 über die Schuld der Deutschen geredet wurde. Dieser Nachkriegsdiskurs wird unterschieden nach den drei Sprecherperspektiven Opfer, Täter und Nichttäter und als Umbruch der deutschen Sprachgeschichte nach 1945 bewertet. Methodisch ist die Arbeit als diskurs- und argumentationsanalytisch orientierte kulturwissenschaftliche Sprachgeschichte des 20. Jahrhunderts angelegt. Der Schulddiskurs ist insofern ein Phänomen des sprachlichen Umbruchs nach 1945, als zum ersten Mal im Neuhochdeutschen überhaupt ein Diskurs zu einer Schuld, wie die des Nationalsozialismus, nachweisbar ist, an dem sich eine, nach ethisch-moralischen bzw. rechtlichen Kategorien unterscheidbare Diskursgemeinschaft beteiligt. Deren jeweiliger Beitrag besteht in der Dokumentation der Gewalt (Opfer), in Strategien der Schuldabwehr und Rechtfertigung (Täter) und in der Konstruktion und Demontage von Identität (Nichttäter).

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort S. VII
 
1.   Einführung S. 1
2.   Die Diskursgemeinschaft: Beteiligungsrollen und Texte S. 9
3.   Methodische Implikationen des Schulddiskurses S. 65
4.   Die Konfiguration der Diskursaussagen: Zeitreferenz und Schuldreflexion S. 107
5.   Gegenwart: Umbruch – das Jahr 1945 S. 111
6.   Vergangenheit: Erinnerungsorte 1933 – 1945 S. 181
7.   Zukunft: deutsch werden S. 381
8.   Zusammenfassung S. 467
9.   Der Schulddiskurs als Phänomen eines sprachlichen Umbruchs S. 485
10.   Bibliographisches Verzeichnis S. 509
11.   Register S. 579