Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind Form und Funktion der Fokuspartikeln des Deutschen (etwa auch, nur und sogar) und ihr Zusammenspiel mit der Informationsgliederung von Äußerungen. Daß zwischen beiden Erscheinungen ein Zusammenhang besteht, ist in der Forschung oft bemerkt, aber nur selten explizit untersucht worden.
In dieser Arbeit wird davon ausgegangen, daß Fokuspartikeln als optionale Elemente systematisch mit der Informationsgliederung der zugrundeliegenden Äußerung – der sogenannten 'Ausgangsstruktur' – interagieren. Diese Informationsgliederung ist nicht von der Wirkung der Fokuspartikeln, sondern von der Einbettung der entsprechenden Äußerung in den diskursiven Kontext abhängig. Anders als in der satzbezogenen Partikelforschung, die hier einer kritischen Revision unterzogen wird, kann der Bedeutungsbeitrag von Fokuspartikeln so als Konstrukt aus ihren individuellen Eigenschaften und den diskursabhängigen Eigenschaften der Informationsgliederung aufgefasst werden.
Auf der Grundlage empirischer Analysen wird ein Modell entwickelt, das die für Fokuspartikeln relevanten Muster der Informationsverteilung unterscheidet und einer Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten Rechnung trägt. Durch den Vergleich verschiedener Einbettungstypen kann gezeigt werden, daß Fokuspartikeln in systematischer Weise mit bestimmten – unabhängig vorliegenden – Kontrasten in ihren Ausgangsstrukturen interagieren, wenn diese auch nicht immer dem sogenannten .Fokus. entsprechen, sondern besonders im Falle additiver Partikeln oft dem Topikteil der entsprechenden Äußerungen angehören. Die Arbeit enthält eine Einführung in die Partikelsemantik und in die Analyse von Informationsstrukturen und ist deshalb auch für Studenten ohne Vorkenntnisse geeignet.
Inhaltsverzeichnis
1. | Einleitung | S. 8 | |
2. | Ziele und Grundbegriffe | S. 11 | |
3. | Fokuspartikeln im Satz: der Forschungsstand | S. 22 | |
4. | Informationsstruktur: Topik, Kommentar, Kontraste | S. 81 | |
5. | Typen der Einbettung von Fokuspartikeln | S. 118 | |
6. | Schluß | S. 167 | |
7. | Literatur | S. 170 |