Studien zur deutschen Grammatik

Band 57:
Fuhrhop, Nanna: Grenzfälle morphologischer Einheiten. 258 S. - Tübingen: Stauffenburg, 1998.
ISBN: 3-86057-447-7

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[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. QA 2666

Manche morphologische Einheiten erscheinen auf den ersten Blick unsystematisch, unproduktiv, funktionslos oder sogar überflüssig: die Fugenelemente, die fremden Endungen sowie die vielen Möglichkeiten zur Bezeichnung der Einwohner von Ländern. Die nähere Betrachtung dieser Einheiten in diesem Buch zeigt jedoch durchaus Funktionen und Systematiken; diese ergeben sich aus dem Zusammenwirken morphologischer und phonologischer Kriterien. Obendrein sind viele dieser 'Grenzfälle morphologischer Einheiten' sogar produktiv im heutigen Deutsch, sie bilden neue Stämme und Stammformen. Die Bildung von Stämmen läßt sich als Funktion auffassen; dabei zeigt sich zum einen, daß nur wenige dieser morphologischen Prozesse im synchronen Deutschen produktiv sind, zum anderen führt diese Betrachtungsweise zu klaren Kriterien für Produktivität. Mit Hilfe dieser Kriterien werden die morphologischen Prozesse auf einer Produktivitätsskala angeordnet; bei heimischen und fremden Suffixen, die durch Reanalyse entstanden sind. Die Bildung von Stammformen umfaßt die Bildung der Flexionsstammform, der Derivationsstammform und der Kompositionsstammform. Diese drei Stammformen, ergänzt durch die Wurzel, werden in dieser Arbeit zu Stammparadigmen zusammengefügt. Die Konstruktion von Stammparadigmen ähnelt den Flexionsparadigmen, durch die Annahme von Stammparadigmen kann das Verhältnis von Wort und Stamm neu betrachtet werden.

Inhaltsverzeichnis

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1.   Einleitung S. 1
2.   Morphologische Einheiten und ihre Produktivität S. 3
3.   Suffixreanalyse S. 37
4.   Segmentierung fremder Endungen
Die Relevanz der Vergleichssegmentform
S. 95
5.   Bezeichnungen für Länder und ihre Einwohner
Die Bildung von Derivationsstammformen
S. 141
6.   Fugenelemente – Die Bildung der Kompositionsstammform S. 187
7.   Rückblick und Ausblick S. 221