IDS Mannheim - Linguistik - Impulse & Tendenzen

Linguistik - Impulse & Tendenzen

Band 94:: Breyl, Michael: Forschungsfeld Sprachevolution. Methodik, Theorie und Empirie der modernen Sprachursprungsforschung. XII/250 S. - Berlin / Boston: de Gruyter, 2021.
ISBN: 978-3-11-073665-6

Alternatives Medium:: E-Book (PDF). Berlin / Boston: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-073136-1

Das Forschungsfeld zur Evolution menschlicher Sprachbefähigung zeigt sich als in höchstem Maße multidisziplinär sowie methodisch und theoretisch heterogen. Diese Monografie verfolgt drei für die einschlägige Forschung relevante Ziele. Erstens werden für die Sprachursprungsforschung notwendige fachliche und methodische Grundlagen einführend aufbereitet. Zweitens wird ein Methodenkatalog erarbeitet, welcher sich aus allgemeinen Prinzipien der Wissenschaftstheorie, Qualitätskriterien etablierter (meta)wissenschaftlicher Vorgehensweisen sowie Leitlinien guter Literaturrezeption ableitet, um ein methodisches Instrument zum leistungsfähigen Umgang mit der einschlägigen Literatur vorzulegen. Drittens wird ebenjener Methodenkatalog exemplarisch auf mehrere Bereiche der multidisziplinären Forschung angewandt. Dabei zeigt sich, dass zu innerhalb der Literatur scheinbar unsicheren, da widersprüchlich diskutierten, Positionen und Argumentationslinien durchaus vergleichsweise klare und valide Aussagen gemacht werden können. Dies betrifft sowohl theoretische Konzeptualisierungen als auch empirisch orientierte Interpretationen. Umfasst werden innerhalb der Analyse Disziplinen von der Linguistik über die Paläoanthropologie und die Neurologie bis zur Genetik.

Inhaltsverzeichnis

Danksagung		S. XIII

1.	Überblick über das vorliegende Unterfangen	S. 1
Teil I: Methodische und fachliche Fundamente des gegebenen Forschungsgegenstands
2.	Wissenschaftliche Methodik und der Mehrwert einer Metaebene in der Wissenschaft	S. 18
3.	Die Evolutionstheorie als Rahmen und Hintergrund der Sprachursprungsforschung	S. 29
4.	Die Evolutionsgeschichte des Menschen	S. 49
5.	Nicht-menschliche Kommunikation und die Komplexität natürlicher Sprachen	S. 70
Teil II: Die Konzeptualisierung der vorliegenden Metastudie und allgemeine Beobachtungen zum gegebenen Forschungsfeld
6.	Konkretisierung des vorliegenden Unterfangens	S. 104
7.	Das Inventar der Sprachursprungsforschung	S. 120
Teil III: Systematische Analyse ausgewählter Perspektiven und Positionen der aktuellen Sprachursprungsforschung
8.	Paläoanthropologie und Archäologie: Inferenzen zu kognitiver Modernität	S. 143
9.	Genetik: Die Entdeckung und Erforschung von FOXP2 als ein mahnendes Exempel	S. 152
10.	Von Primatologie zu Ornithologie aus einer linguistisch sensiblen Perspektive	S. 162
11.	Neurowissenschaften und eine weitere linguistisch sensible Perspektive	S. 175
12.	Theorien des gestischen Sprachursprungs	S. 185
13.	Chomsky und Bickerton: Konzeptuelle Schwierigkeiten interdisziplinärer Arbeit	S. 192
14.	Zusammenfassung und Ausblick	S. 203

Literaturverzeichnis		S. 217
Index		S. 247

Inhaltsverzeichnis

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Danksagung			S. XIII

1.	Überblick über das vorliegende Unterfangen		S. 1
1.1.		Sicherheit und Unsicherheit innerhalb der Sprachursprungsforschung	S. 1
1.2.		Motivation und Zielsetzung der vorliegenden Arbeit	S. 5
1.3.		Die Struktur der vorliegenden Arbeit	S. 9
Teil I: Methodische und fachliche Fundamente des gegebenen Forschungsgegenstands
2.	Wissenschaftliche Methodik und der Mehrwert einer Metaebene in der Wissenschaft		S. 18
2.1.		Das wissenschaftliche Programm	S. 18
2.2.		Verifikation, Falsifikation und Vorhersagbarkeit	S. 19
2.3.		Limitationen dieser Prinzipien und die Begründung der Metawissenschaft	S. 22
2.4.		Methodische Ansätze und Studiendesigns von Metastudien	S. 23
2.5.		Interdisziplinarität als eine besondere Herausforderung	S. 26
3.	Die Evolutionstheorie als Rahmen und Hintergrund der Sprachursprungsforschung		S. 29
3.1.		Die Evolutionstheorie und ihr Platz in der modernen Sprachursprungsforschung	S. 29
3.2.		Die gedanklichen Fundamente der modernen Evolutionstheorie	S. 32
3.3.		Die neuzeitliche Evolutionsbiologie vor Darwin	S. 35
3.4.		Darwins Evolutionstheorie und deren Limitationen	S. 37
3.5.		Die wilde und ungesteuerte Natur der evolutionären Dynamik	S. 39
3.6.		Eldredge & Goulds Punktualismus und Implikationen für das Bisherige	S. 43
3.7.		Evolution als konservativer “Bastler”	S. 45
4.	Die Evolutionsgeschichte des Menschen		S. 49
4.1.		Die Rolle der Paläoanthropologie in der Sprachursprungsforschung	S. 49
4.2.		Zur Puzzle-Metapher in der Paläontologie	S. 50
4.3.		Vom letzten gemeinsamen Vorfahren zu den Australopithecinen	S. 52
4.4.		Von den Australopithecinen zur Gattung des Menschen	S. 55
4.5.		Die frühen und mittleren Formen der Gattung des Menschen	S. 58
4.6.		Weitere Radiationen in Richtung Modernität und frühe kumulative Kultur	S. 61
4.7.		Variables und symbolisches Verhalten in der Spätphase menschlicher Evolution	S. 64
4.8.		Interpretationen zur Ersetzung des Neandertalers durch den modernen Menschen	S. 67
5.	Nicht-menschliche Kommunikation und die Komplexität natürlicher Sprachen		S. 70
5.1.		Die Rolle der Sprachwissenschaften in der einschlägigen Forschung	S. 70
5.2.		Sprache, Kommunikation und die Biologie von Sprache	S. 71
5.3.		Eine biologisch-kulturelle Analogie zwischen Mathematik und Sprache	S. 74
5.4.		Zur Natur der Phylogenese von Sprache	S. 78
5.5.		Zur Verwendung linguistischer Terminologie in der interdisziplinären Forschung	S. 79
5.6.		Zum Begriff der Holophrase in der einschlägigen Forschung	S. 81
5.7.		Sprachexperimente mit Primaten und der Begriff des Wortes	S. 85
5.8.		Wortstellung und Syntax im Vergleich mit nicht-menschlichen Rufkombinationen	S. 88
5.9.		Zusammenfassung des Bisherigen und zur Alleinstellung menschlicher Sprache	S. 91
5.10.		Von der Struktur zur Funktion von Sprache und zu grammatischen Kategorien	S. 93
5.11.		Eine notwendige Anmerkung zur Komplexität natürlicher Sprachen	S. 96
5.12.		Linguistisch fundierte Einsichtmöglichkeiten in die Evolution menschlicher Sprache	S. 98
Teil II: Die Konzeptualisierung der vorliegenden Metastudie und allgemeine Beobachtungen zum gegebenen Forschungsfeld
6.	Konkretisierung des vorliegenden Unterfangens		S. 104
6.1.		Zum angemessenen Umgang mit der einschlägigen Literatur	S. 104
6.2.		Die Forschungsfragen, Hypothesen und Mittel der vorliegenden Arbeit	S. 105
6.3.		Der dem vorliegenden Projekt zugrundeliegende Methodenkatalog	S. 109
7.	Das Inventar der Sprachursprungsforschung		S. 120
7.1.		Die Geschichte der modernen Sprachursprungsforschung	S. 120
7.2.		Fragestellungen und Antwortversuche der Sprachursprungsforschung	S. 122
7.3.		Die Erkenntnismöglichkeiten der Sprachursprungsforschung	S. 131
7.4.		Prototypische Vorgehensweisen der Sprachursprungsforschung	S. 133
7.5.		Systemische Probleme der Sprachursprungsforschung	S. 136
Teil III: Systematische Analyse ausgewählter Perspektiven und Positionen der aktuellen Sprachursprungsforschung
8.	Paläoanthropologie und Archäologie: Inferenzen zu kognitiver Modernität		S. 143
8.1.		Zum Mehrwert der vorliegenden Analyse	S. 143
8.2.		Die historische Entwicklung zur klassischen Auslegung	S. 144
8.3.		Der sich wandelnde paläoanthropologische Konsens	S. 146
8.4.		Zum Ausmaß der kognitiven und kulturellen Modernität des Neandertalers	S. 148
9.	Genetik: Die Entdeckung und Erforschung von FOXP2 als ein mahnendes Exempel		S. 152
9.1.		Zum oft problematischen Fokus innerhalb einschlägiger Forschungsbemühungen	S. 152
9.2.		Die Entdeckung und anfängliche Erforschung von FOXP2	S. 153
9.3.		Klärendes zur Genetik und zu funktionalen Implikationen von FOXP2	S. 155
9.4.		Die weitere Erforschung von FOXP2 und Probleme der interdisziplinären Rezeption	S. 156
9.5.		Implikationen und Schlussfolgerungen für die Sprachursprungsforschung	S. 158
9.6.		Zusätzliches zu populationsgenetischen Erkenntnissen	S. 159
10.	Von Primatologie zu Ornithologie aus einer linguistisch sensiblen Perspektive		S. 162
10.1.		Zur Vergleichbarkeit nicht-menschlicher Kommunikation und menschlicher Sprache	S. 162
10.2.		Eine Forschungslage ohne gemeinsamen Konsens: Positionen der Literatur	S. 163
10.3.		Eine metawissenschaftliche Bewertung dieser Situation	S. 165
10.4.		Metakognition als Faktor in der Evolution des Menschen	S. 166
10.5.		Zu evolutionsgeschichtlichen Funktionen von Sprache jenseits der Kommunikation	S. 168
10.6.		Emergenz als ein Modus der Innovation	S. 170
10.7.		Die konzeptuelle Relevanz des skizzierten Szenarios	S. 171
10.8.		Präventive Widerlegung eines Gegenarguments zur Genetik von Sprache	S. 173
11.	Neurowissenschaften und eine weitere linguistisch sensible Perspektive		S. 175
11.1.		Klärendes zur neuroanatomischen Konstellation des Menschen	S. 175
11.2.		Zur Entdeckung der Spiegelneuronen und der Rolle der Lateralisation des Gehirns	S. 177
11.3.		Selektive Einflüsse auf die Evolution der menschlichen Neuroanatomie	S. 180
11.4.		Die Rolle des ontogenetischen Spracherwerbs in der Sprachursprungsforschung	S. 182
12.	Theorien des gestischen Sprachursprungs		S. 185
12.1.		Der Kern gestischer Sprachursprungstheorien	S. 185
12.2.		Der historische Hintergrund gestischer Sprachursprungstheorien	S. 186
12.3.		Die Inhomogenität gestischer Sprachursprungstheorien	S. 187
12.4.		Ein allgemeines Urteil zu gestischen (und weiteren) Sprachursprungstheorien	S. 190
13.	Chomsky und Bickerton: Konzeptuelle Schwierigkeiten interdisziplinärer Arbeit		S. 192
13.1.		Erklärendes zum Artproblem in den biologischen Wissenschaften	S. 192
13.2.		Die Tradition Chomskys innerhalb der Sprachurspungsforschung	S. 195
13.3.		Interne und externe Probleme der Tradition Chomskys	S. 197
13.4.		Zum angemessenen Umgang mit der Forschungslandschaft	S. 199
13.5.		Die Entwicklung der Forschungsperspektive Bickertons	S. 201
14.	Zusammenfassung und Ausblick		S. 203
14.1.		Zur Interpretation widersprüchlicher Forschungsfelder	S. 203
14.2.		Die Konstitution der aktuellen Sprachursprungsforschung	S. 205
14.3.		Beantwortung der Forschungsfragen der vorliegenden Arbeit	S. 207
14.4.		Bewertung der Hypothesen der vorliegenden Arbeit	S. 209
14.5.		Limitationen der vorliegenden Arbeit	S. 211
14.6.		Empfehlungen für das weitere Vorgehen innerhalb der Sprachursprungsforschung	S. 213

Literaturverzeichnis			S. 217
Index			S. 247

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