Linguistik - Impulse & Tendenzen

Band 88:
Kempf, Luise / Nübling, Damaris / Schmuck, Mirjam (Hrsg.): Linguistik der Eigennamen. VI/426 S. - Berlin / Boston: de Gruyter, 2020.
ISBN: 978-3-11-068583-1
Alternative Medien:
E-Book (PDF). Berlin / Boston: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-068588-6
E-Book (EPUB). Berlin / Boston: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-068589-3

Eigennamen genießen im Sprachsystem einen Sonderstatus, dem erst in den letzten Jahren verstärkte Aufmerksamkeit zukam. Personennamen stehen an der Spitze der Belebtheitshierarchie, müssen als spezielle, rein identifizierende Sprachzeichen erkennbar sein und bedürfen besonderer Schonung ihres Wortkörpers. Abweichungen vom 'Normalwortschatz' betreffen alle sprachlichen Ebenen und werden (im Deutschen) diachron ausgebaut. Die Beiträge beleuchten datenbasiert (syn- und diachron) onymische Sonderwege in den verschiedenen Bereichen der Grammatik. Das Spektrum reicht von der Phonologie bis zur Pragmatik. Im Fokus stehen u.a. Prozesse der (De-)Onymisierung, der onymischen (De-)Flexion, kreative Wortbildungen sowie soziopragmatische Steuerungen von Genus und Definitartikel. Der nun vorliegende Band richtet sich an das linguistische Fachpublikum, an Lehrende und Studierende. Er bündelt die aktuellsten Forschungsergebnisse und versteht sich als Impuls zur weiteren Erforschung des Spannungsfeldes zwischen Onymik und Appellativik.

Inhaltsverzeichnis

Kempf, Luise / Nübling, Damaris / Schmuck, Mirjam:
  Warum eine Linguistik der Eigennamen? S. 1
Phonologie und Morphologie
Waldispühl, Michelle:
  Historische Rufnamen im Kontakt
Integration der altisländischen Pilgernamen auf der Reichenau in die mittelhochdeutsche Schreibsprache
S. 21
Ackermann, Tanja:
  Poly-, Mono-, Deflexion
Eine diachrone Korpusstudie zum Abbau des onymischen Objektmarkers -(e)n
S. 43
Zimmer, Christian:
  Wie viel Variabilität verträgt eine Flexionsklasse?
Eigennamen und Deklinationsklassenzugehörigkeit im Deutschen
S. 81
Kopf, Kristin:
  Was ist so besonders an Gott?
Ein grammatischer Abweichler im Frühneuhochdeutschen
S. 113
Lobin, Antje:
  NATURELLA, LATTELLA, SELENELLA: Zur modifizierenden Suffigierung in der Markennamenbildung S. 137
Scherer, Carmen:
  Merkelige Putinisten obamatisieren Berlusconien
Deonymische Wortbildung im Deutschen
S. 161
Morphosyntax
Klein, Andreas:
  “Ist ‘geheißen’ ein echtes Wort?”
Entstehung und Eigenschaften einer onymischen Kopula
S. 195
Caro Reina, Javier:
  Differential Object Marking with proper names in Romance languages S. 225
Werth, Alexander:
  Referenzkoordinatoren: Namengrammatik im Dienste des Rezipientendesigns S. 259
Freywald, Ulrike / Nübling, Damaris:
  Die Drake, die Bergmann und die Karl Marx: Straßennamen ohne Kopf oder: Zum Proprialisierungsschub urbaner Toponyme in Berlin S. 285
Thurmair, Maria:
  Eigennamen in Vergleichen: von der Angela Merkel des Sports bis zum Mercedes unter den Bundespräsidenten S. 305
Pragmatik
Harnisch, Rüdiger:
  Personennamen in Anredefunktion – Vokative oder Substantive der 2. Person? S. 333
Busley, Simone / Fritzinger, Julia:
  De Lena sein Traum - Soziopragmatisch motivierte Genusvariabilität weiblicher Rufnamen S. 347
Rosar, Anne:
  Beziehung grammatikalisiert: Onymische und pronominale Referenz auf weibliche Personen im Dialekt von Idar-Oberstein S. 377
Schweden, Theresa:
  s Kaufmanns Ingrid und de Fischer Kurt
Struktur und Soziopragmatik onymischer Genitivphrasen und Komposita im Pfälzischen
S. 397
 
Index S. 425