Germanistische Linguistik - Monographien

Band 19:
Coene, Ann: Lexikalische Bedeutung, Valenz und Koerzion. XIV/269 S. - Hildesheim / Zürich / New York: Olms, 2006.
ISBN: 3-487-13117-X

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MS 2150

Seit der "semantischen Wende" in der Valenztheorie gilt die lexikalische Bedeutung als die Grundlage der syntaktischen Valenz.
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Satzmustern einiger deutscher Kognitionsverben auf der Grundlage der strukturell-funktionellen Semantiktheorie und der Koerzionstheorie.
Das Werk gliedert sich dabei in drei Teile: Das erste, einführende Kapitel ist ein Plädoyer für eine erneute Beschäftigung mit "Bedeutung" vor dem Hintergrund der strukturell-funktionellen Sprachtheorie E. Coserius. Dabei wird vor allem auf den Nutzen des Konzeptes der "einheitlichen Sprachbedeutung", das hier in die Hypothese einer "Kernbedeutung" mündet, hingewiesen. Im zweiten Abschnitt diskutiert die Autorin, inwiefern variable Argumentstrukturen mit einer einheitlichen verbalen Kernbedeutung zu vereinbaren sind. Die Publikation schließt mit empirischen Valenzanalysen der deutschen Kognitionsverben glauben, denken, wissen und erkennen, und es wird dargelegt, wie sich J. Pustejovskys Prinzip der "Koerzion" in die Beschreibung von komplexen Beziehungen syntagmatischer und paradigmatischer Art integrieren lässt.

Since the "systematic change" in valency theory lexical meaning has been seen as the basis of syntactic valency
This study describes the connections between different sentence models of selected German verbs of cognition on the basis of structural-functional semantic theory and coercion theory.
The work is divided into three parts: an introductory section argues for a renewed engagement with "meaning", using the structural-functional linguistic theory of E. Coserius as a background. In doing so the author indicates the uses of a concept of "unified linguistic meaning", culminating in the hypothesis of a "core meaning". In the second section she discusses how far variable structures of argumentation can be reconciled with a unified verbal core meaning. The work closes with empirical valency analyses of the German verbs of cognition glauben, denken, wissen and erkennen, and a demonstration of the ways in which J. Pustejovsky's principle of "coercion" can be integrated into the description of complex syntagmatic and paradigmatic relationships.

Inhaltsverzeichnis

mehr anzeigen
Vorwort S. XI
Einführung
1.   Bedeutung als Forschungsgegenstand S. 1
2.   Überblick über die nachfolgenden Kapitel S. 4
3.   Verbale Bedeutung und Bezeichnung S. 7
4.   Die semantische Strukturbeschreibung von Verben: Kurze Literaturübersicht S. 10
Teil 1: Die strukturell-funktionelle Semantiktheorie
1.   Einleitung S. 15
2.   Zielsetzungen S. 16
3.   Grundprinzipien des europäischen Strukturalismus S. 18
4.   Der Begriffsapparat der strukturell-funktionellen Semantiktheorie S. 39
5.   Coserius Bedeutungskonzeption S. 58
6.   “Multifunktionalität” S. 66
7.   Praktische Anwendung: Eine oppositive Bedeutungsanalyse S. 75
Teil 2: Die Valenztheorie und das Variantenproblem
1.   Einleitung S. 89
2.   Die moderne Valenztheorie S. 90
Teil 3: Koerzionstheorie und verbale Monosemie
1.   Einleitung S. 151
2.   Pustejovskys Koerzionstheorie S. 151
3.   Fallanalysen: Verben der Kognition S. 157
Schlussbetrachtungen
1.   Funktionelle Oppositionen S. 237
2.   Multifunktionalität S. 239
3.   Verbale Monosemie, Koerzion und Satzmusterparadigma S. 243
Bibliographie

Rezensionen