Germanistische Bibliothek

Band 75:
Schiegg, Markus: Flexible Schreiber in der Sprachgeschichte. Intraindividuelle Variation in Patientenbriefen (1850–1936). 609 S. - Heidelberg: Winter, 2022.
ISBN: 978-3-8253-4955-4
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Heidelberg: Winter. ISBN: 978-3-8253-8575-0    → Open Access

Patientenbriefe bilden eine Textsorte, die der Sprachwissenschaft bislang unbekannt war. Diese Untersuchung basiert auf einem neu erschlossenen Korpus historischer Patiententexte der süddeutschen psychiatrischen Einrichtung Kaufbeuren-Irsee, die mehrere tausend Egodokumente des 19. und frühen 20. Jahrhunderts von Schreiberinnen und Schreibern aus einem breiten sozialen Spektrum überliefert.

Im Fokus der sozio- und variationslinguistischen Analysen dieser individuenzentrierten Arbeit stehen nähe- und distanzsprachliche Merkmale in 191 privaten und offiziellen Briefen von 28 Personen (22 Patienten, 6 Angehörige), die allesamt eine beachtliche sprachliche Flexibilität und Varietätenkompetenz aufweisen. Dies wird gestützt durch detaillierte Untersuchungen intraindividueller Variation innerhalb von Texten sowie in der Diachronie. Die Arbeit rückt den Sprachgebrauch marginalisierter Personen ins Zentrum des Interesses und ermöglicht die Etablierung einer ‚inklusiven‘ Sprachgeschichte.

Inhaltsverzeichnis

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1.   Einleitung S. 1
2.   Forschungsrahmen, Desiderate und methodologische Überlegungen S. 7
3.   Datengrundlage: Historische Patiententexte S. 77
4.   Methodologie S. 189
5.   Validierung des Nähe-Distanz-Modells S. 273
6.   Ergebnisse der Nähe-Distanz-Analysen: Variation zwischen Einzeltexten S. 321
7.   Intraindividuelle Variation innerhalb von Einzeltexten S. 453
8.   Diachrone Veränderungen im individuellen Sprachgebrauch S. 495
9.   Zusammenfassung und Perspektiven S. 529
 
A.   Übersichten zu Patiententexten S. 547
B.   Verzeichnisse und Register S. 557

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