Germanistische Bibliothek

Band 28:
Nievergelt, Andreas: Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b. Ein Beitrag zur Funktionalität der mittelalterlichen Griffelglossierung. 968 S. - Heidelberg: Winter, 2007.
ISBN: 978-3-8253-5281-3

Die Handschrift Clm 18547b, eine Viten- und Legendensammlung aus dem Tegernseer Skriptorium, war der Forschung schon seit langer Zeit bekannt als Überlieferungsträger zahlreicher althochdeutscher Federglossen. Weitgehend unbekannt geblieben war dagegen ein umfangreicher Bestand an Griffeleintragungen, unter denen sich in großer Zahl weitere volkssprachige Glossen befinden.

Dass sie bisher nicht entdeckt wurden, ist bezeichnend dafür, dass selbst in wichtigen Glossenhandschriften der Griffeltechnik immer noch zu wenig Beachtung geschenkt wird. Die Studie widmet sich der Ermittlung und Darstellung des bisher unedierten Materials und forscht nach dem Wesen der eigentümlichen Eintragungsart. Dadurch, dass die Griffelglossen des Clm 18547b in einem engen Zusammenspiel mit der Federglossierung verbunden sind, lassen sich der Griffeltechnik spezifische Funktionsbereiche innerhalb eines mehrschichtigen Glossierungsprozesses zuweisen.

Funktional begründete Verwendung des Griffels läßt sich auch in anderen Handschriftenglossierungen beobachten und weist die unscheinbare Schreibtechnik als vielseitige und eigenständige Überlieferungsform aus.

Inhaltsverzeichnis

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0.   Literaturverzeichnis S. 13
1.   Einleitung S. 33
Teil I: Methodische Vorklärungen
2.   Glossierungsschichtung und Eintragungstypen S. 41
3.   Die Griffeleintragung als Eintragung vom Typ B S. 61
Teil II: Die Glossen der Handschrift Clm 18547b
4.   Die Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 18547b S. 93
5.   Die Glossen S. 137
6.   Sprache, Übersetzungstechnik und Wortschatz S. 725
7.   Die Mehrfachglossierungen S. 735
Teil III: Die Ergebnisse im Spiegel grösserer funktionaler Zusammenhänge
8.   Griffelglossen in Entwurfs- und Skizzenfunktion S. 761
9.   Griffelglossierung in Tegernsee am Ende des 10. Jahrhunderts S. 779
10.   Zusammenfassung S. 795
11.   Anhang S. 805