Sprache der Gegenwart

Schriften des Instituts für deutsche Sprache

Band 14:
Ingendahl, Werner: Der metaphorische Prozeß. Methodologie zu seiner Erforschung und Systematisierung. 362 S. - Düsseldorf: Schwann, 1971.

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Die Metaphorik wird als allgemeine sprachliche Verfahrensweise zur geistigen Gestaltung der Welt vorgestellt. Die sprachlichen Ergebnisse des metaphorischen Prozesses sind in der Kindersprache wie in der Dichtung zu finden, in den Fachsprachen wie in den Umgangssprachen und den Mundarten.

Die Methodologie folgt mit L. Weisgerber den vier Stufen der gestalt-, inhalt-, leistung- und wirkungbezogenen Sprachbetrachtung, wobei auf jeder Stufe eine ihr eigene Systematik entsteht: Metaphorische Gestalten werden innerhalb der Wortarten entweder nach ihrem Bau oder nach ihrer Funktion unterschieden. Inhaltbezogen kann der Prozeß vom Ausgriff bis zur Gegenstandskonstitution, kann aber auch die Beteiligung von Sinnbezirksnachbarn, Sinnkopplungsgliedern und Sinnbezirken detailliert beschrieben werden. Doch erst die energetische Betrachungsweise wird der Metaphorik ganz gerecht: Alle beteiligten Sprachelemente können in ihren gestalterischen Potenzen erkannt werden.

Die Systematik erfaßt alle metaphorischen Gestalten, beschreibt den Prozeß des Ausgriffs und ordnet die Metaphern nach ihrer Leistung. Alle Wissenschaftsbereiche, die ihren Gegenstand auch auf seine sprachlichen Grundlagen untersuchen müssen – vor allem Sprachpädagogik und Poetologie -, ziehen Nutzen aus dieser Arbeit.

Inhaltsverzeichnis

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Geleitwort S. 5
Statt eines Vorwortes: Inkurs über Praktizierte Theorie als engagierte Wissenschaft S. 11
Einleitung S. 15
Kapitel I: Metaphorische Gestalten
2.   Die Metapher als Wort S. 36
3.   Die Metapher als Wort im Satz S. 43
4.   Die Metapher als Satz S. 53
5.   Exkurs: Die Metapher in der Semasiologie und der Onmasiologie S. 55
6.   Beispiel einer gestaltbezogenen Ordnung von Mondmetaphern S. 59
Kapitel II: Metaphorische Inhalte
1.   Die inhaltbezogene Sprachbetrachtung S. 63
2.   Die Grundrelationen im Aufbau eines Sprachsystems S. 65
3.   Eine inhaltbezogene Ordnung der Metaphern S. 130
Kapitel III: Die Leistungen der Metaphorik
1.   Eine leistungbezogene Sprachbetrachtung S. 136
2.   Die gestalterischen Potenzen des Stammwortes S. 143
3.   Die prägenden Leistungen der Metaphernstände S. 165
4.   Die Mitwirkung der angezielten Erscheinung S. 191
5.   Zusammenfassug S. 205
Kapitel IV: Wirkungen metaphorischer Gestaltung
1.   Eine wirkungbezogene Sprachbetrachtung S. 217
2.   Konsequenzen der Fähigkeit zu metaphorisieren S. 220
3.   Innersprachliche Konsequenzen metaphorischer Gestaltung S. 229
4.   Konsequenzen der Metapher an der Einsatzstelle S. 268
Kapitel V: Thesen zur Neubegründung des Metaphernbegriffs
 
Anhang S. 317
Anmerkungen S. 325
Literaturverzeichnis S. 343

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