Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik

Band 31:
Jahn, Bernhard / Košenina, Alexander (Hrsg.): Friedrich Ludwig Schröders Hamburgische Dramaturgie. 235 S. - Frankfurt am Main / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Warszawa / Wien: Lang, 2017.
ISBN: 978-3-03432-759-6
Alternative Medien:
E-Book (PDF). Frankfurt am Main / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Warszawa / Wien: Lang. ISBN: 978-3-03432-933-0
E-Book (EPUB). Frankfurt am Main / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Warszawa / Wien: Lang. ISBN: 978-3-03432-934-7

Serlo, der Prinzipal im Wilhelm Meister, empfiehlt, den Hamlet durch mutige Streichungen bühnentauglich zu machen. Goethe entwirft diese Figur nach Friedrich Ludwig Schröder (1744–1816), einem der erfolgreichsten Regisseure seiner Zeit. Er leitete für mehr als zwanzig Jahre das Hamburger Theater und wirkte zwischendurch auch als Direktor am Burgtheater in Wien. Schröders Erfolgsrezept für den damals für unspielbar gehaltenen Shakespeare, den er seit dem Hamlet (1776) fast vollständig auf die Bühne brachte, fasst Goethe prägnant zusammen: Er «hielt sich ganz allein ans Wirksame, alles andere warf er weg».
Der vorliegende Band stellt Schröder nicht nur als Hamburger Theaterleiter und Shakespeare-Regisseur vor, sondern auch als Schauspieler, produktiven Dramatiker und Übersetzer. Die von Ludwig Tieck eingeleitete vierbändige Auswahl seiner Dramen verdient ebenso neue Aufmerksamkeit wie Schröders Rolle, Lessings naturwahre Schauspielkunst fortgeführt zu haben.

Inhaltsverzeichnis

Jahn, Bernhard / Košenina, Alexander:
  Vorwort S. 11
I. Schröders Hamburgische Dramaturgie
Jahn, Bernhard:
  Unterhaltung als Metatheater
Schröders Hamburgische Dramaturgie am Beispiel seiner “Originaldramen”
S. 17
Bohnengel, Julia:
  “Das hohe, das wahre Tragische”
Überlegungen zur Wahl des Eröffnungsstücks von Schröders erster Hamburger Direktion
S. 35
Schneider, Martin:
  Friedrich Ludwig Schröder als Politiker und Ökonom
Eine Analyse der Zeit von seiner zweiten bis zu seiner dritten Entreprise (1798-1812)
S. 51
II. Bearbeitungen englischer und französischer Dramen
Schmaus, Marion:
  Ökonomie und Familie
Sozialutopien des 18. Jahrhunderts in Schröders Bearbeitungen (“Die Gefahren der Verführung”, “Kinderzucht, oder das Testament”, “Die heimliche Heirat”)
S. 73
Eickmeyer, Angela:
  “Ich hab’ ihn gereizt, seine Vorwürfe verdient.”
Schröders Hamburger “Kaufmann von Venedig” — eine philosemitische Bearbeitung?
S. 89
Košenina, Alexander:
  Dramatische Fremdvölkerkunde: Schröders Bearbeitung von George Colmans Singspiel “Inkle und Yarico” S. 105
Detken, Anke:
  Schröders Feigenblatt: Entdeckungen zu Bühnenbearbeitungen aus dem Französischen S. 123
III. Schauspielkunst
Schäfer, Martin Jörg:
  Die “dritte und eigentlich fremde Natur”
Zu Friedrich Ludwig Schröders Konzeption und Praxis des Schauspielens
S. 141
Malchow, Jacqueline:
  “Niemand darf in seiner Rolle […] etwas thun, das die Täuschung aufhebt.”
Friedrich Ludwig Schröder, die Hamburger Theatergesetze und das Illusionstheater
S. 159
Zink, Manuel:
  “Wer spielt denn sonst noch mit?”
Schröders “Privatkomödie” als Exempel für naturwahresSchauspiel
S. 177
Jakob, Hans-Joachim:
  Johann Friedrich Schink als Schröder-Biograph der ersten Stunde
Sein Porträt im dritten Band der “Zeitgenossen” (1818)
S. 191
IV. Textdokument
Schink, Johann Friedrich:
  Jupiters theatralische Reise
Eine Scene aus der Götterwelt (1791)
S. 209
V. Anhang
Auswahlbibliographie S. 225
Zu den Autorinnen und Autoren S. 229
Personenregister S. 233