Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik - Beihefte

Band 190:
Werner, Heinrich: Wolgadeutsche Mundarten: Die Mundart von Krasnojar. 384 S. - Wiesbaden/Stuttgart: Steiner, 2022.
ISBN: 978-3-515-13302-9
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Wiesbaden/Stuttgart: Steiner. ISBN: 978-3-515-13306-7

Unter den Migrationswellen aus Deutschland ist auch die Auswanderung nach Russland in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts auf Einladung der Zarin Katharina II. bekannt, deren Hauptstrom sich in einem Gebiet an der Wolga niederließ. Die Siedlungen dieser Auswanderer blieben weitgehend isoliert, hatten keine Verbindung mit dem deutschen Sprach- und Kulturraum, bewahrten aber jahrhundertelang ihre Sprache (bzw. Mundarten) und Kultur. Da in jeder dieser Siedlungen Menschen aus verschiedenen deutschen Gegenden mit unterschiedlichen Mundarten zusammenkamen, entstanden allmählich gemischte wolgadeutsche Mundarten.

Heinrich Werner beschreibt eben solch eine Mundart und legt den Fokus auf den historischen Lautwandel, durch den der eigenartige Klang der Mundart und ihre Abweichung von anderen Mundarten geprägt sind. Da es sich im Grunde um eine rheinfränkische Mundart handelt, nähert sich Werner dem Problem aus der Sicht der rheinischen Akzentuierung und schlägt auf Grund seiner diachronisch-typologischen Betrachtungsweise eine originelle Konzeption der Tonakzentgenese vor, die vom Stoßton als Schlüssel-Phänomen ausgeht.

Inhaltsverzeichnis

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Transkription S. 11
Abkürzungen S. 13
 
1.   Das Lautsystem S. 15
2.   Sprachgeschichtlicher Rückblick S. 30
3.   Abriss der Morphologie S. 74
 
Lexikon S. 127
Literaturverzeichnis S. 369
Anhang S. 373
Die ersten Einwanderer von Krasnojar (1765–1767) (nach Pleve 2002: 413–448) S. 376