Die Kleinen Schriften präsentieren 27 teils schwer zugängliche und verstreut publizierte Aufsätze. Sie zeichnen sich aus durch die Erweiterung des phraseologischen Forschungsspektrums auf Disziplinen, die sich zuvor kaum mit Phraseologie befasst hatten, darunter Dialektologie und Niederdeutsche Sprachwissenschaft, Niederlandistik, Regionalsprachenforschung, Mikrotoponymie, Areallinguistik und Eurolinguistik. Die Arbeiten beruhen auf einem möglichst vollständigen Inventar der jeweiligen sprachlichen Varietät, seien es die „Phraseologie des Westmünsterländischen“, die „Umfrage zur Bekanntheit von Redensarten“ oder die Untersuchungen zu „weit verbreiteten Idiomen“. Forschungen zum „usualisierten Wortspiel“ und zur „geschlechtsspezifischen Markierung“ von Idiomen, die später auch auf Standardsprachen ausgedehnt wurden, sind unmittelbar aus der Beschäftigung mit dem empirisch erhobenen niederdeutschen Idiominventar hervorgegangen. Die Beiträge zeigen, dass die Einbeziehung von Dialekten, Regional- und Minderheitensprachen die Theorie der Phraseologie und des figurativen Lexikons ergänzen und präzisieren kann.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort | S. 7 | ||
Niederdeutsche und hochdeutsche Phraseologie im Vergleich | S. 11 | ||
Niederländische und deutsche Phraseologie: Zu einem kontrastiven Beschreibungsansatz | S. 33 | ||
Phraseologie des Japanischen: Vorarbeiten zu einer interkulturellen Erforschung von Symbolen in der Sprache | S. 56 | ||
Mänden häbbt groote Aorne un könnt doch nich häörn Zum usualisierten Wortspiel im Westmünsterländischen |
S. 81 | ||
“Da kann man nur die Hände in den Schoß legen” Zur Problematik der falschen Freunde in niederländischen und deutschen Phraseologismen |
S. 106 | ||
Phraseologie der westmünsterländischen Mundart: kognitive, kulturelle und pragmatische Aspekte | S. 116 | ||
“Se lött nix te Potte braanen”: Geschlechtsspezifische Idiome in der westmünsterländischen Mundart | S. 124 | ||
Karmis Wäide und Botterhööksken Mikrotoponymie und Phraseologie aus kultursemiotischer Perspektive |
S. 136 | ||
Zij heeft de broek aan Geschlechtsspezifik in der niederländischen Phraseologie |
S. 158 | ||
Phraseologie und Arealität | S. 172 | ||
“Landschaftlich”, “norddeutsch” oder “berlinisch”? Zur Problematik diatopischer Markierungen von Idiomen |
S. 177 | ||
Ein Wink mit dem Scheunentor? Nochmals zur Bekanntheit von Idiomen |
S. 184 | ||
Bier mit ins Hofbräuhaus nehmen oder Sand in die Sahara tragen? Nochmals zum Idiomtyp “Eulen nach Athen tragen” |
S. 190 | ||
Er zahlt keine Steuern mehr. Phraseologismen für ‘sterben’ in den deutschen Umgangssprachen |
S. 198 | ||
“Dat klopt als een zwerende vinger” Zum usualisierten Wortspiel in niederländischen Phraseologismen |
S. 221 | ||
Es ist noch nicht im Topf, wo's kocht Zu Idiomen aus dem Raum der ehemaligen DDR |
S. 235 | ||
Areale Aspekte der Phraseologie: Zur Bekanntheit von Idiomen in den regionalen Umgangssprachen | S. 251 | ||
Colorless green ideas oder Am Anfang war der Prätext Bildungstrümmer und Streitkultur in wissenschaftlichen Titeln |
S. 261 | ||
Schwampel, Gelbanlagen oder Reich(t's) im Alter? Zum alltäglichen Spiel mit Buchstaben und Worten |
S. 279 | ||
Gegen Windmühlen kämpfen: ein weit verbreitetes europäisches Idiom | S. 290 | ||
Phraseologie und Areallinguistik: ein interdisziplinärer Forschungsansatz | S. 300 | ||
Dialektale Phraseologie: Randerscheinung, Ergänzung oder Herausforderung einer modernen Phraseographie? | S. 310 | ||
Dat is mien paoskebeste-sunndaggsnaomeddaggske Kleed! Zur Augmentation in der westmünsterländischen Mundart |
S. 329 | ||
Luchsäugig, hundserbärmlich und (kirchen)mausarm: Kommen alle Volkssuperlative wirklich vom Volk? | S. 350 | ||
Phraseologie und Kleinsprachen Europas | S. 366 | ||
Manifestation von Kultur in der Phraseologie: ein Ansatz zur Beschreibung weit verbreiteter Idiome | S. 385 | ||
Dat kümp mi hoogdüütsk vöör: Zu figurativen Lexikoneinheiten aus arealer und kultureller Sicht | S. 402 | ||
Personenregister | S. 418 |