Stauffenburg Linguistik

Band 89:
Piirainen, Elisabeth: Phraseologie und figuratives Lexikon. Kleine Schriften. 421 S. - Tübingen: Stauffenburg, 2016.
ISBN: 978-3-95809-510-6

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[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MS 2717

Die Kleinen Schriften präsentieren 27 teils schwer zugängliche und verstreut publizierte Aufsätze. Sie zeichnen sich aus durch die Erweiterung des phraseologischen Forschungsspektrums auf Disziplinen, die sich zuvor kaum mit Phraseologie befasst hatten, darunter Dialektologie und Niederdeutsche Sprachwissenschaft, Niederlandistik, Regionalsprachenforschung, Mikrotoponymie, Areallinguistik und Eurolinguistik. Die Arbeiten beruhen auf einem möglichst vollständigen Inventar der jeweiligen sprachlichen Varietät, seien es die „Phraseologie des Westmünsterländischen“, die „Umfrage zur Bekanntheit von Redensarten“ oder die Untersuchungen zu „weit verbreiteten Idiomen“. Forschungen zum „usualisierten Wortspiel“ und zur „geschlechtsspezifischen Markierung“ von Idiomen, die später auch auf Standardsprachen ausgedehnt wurden, sind unmittelbar aus der Beschäftigung mit dem empirisch erhobenen niederdeutschen Idiominventar hervorgegangen. Die Beiträge zeigen, dass die Einbeziehung von Dialekten, Regional- und Minderheitensprachen die Theorie der Phraseologie und des figurativen Lexikons ergänzen und präzisieren kann.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort S. 7
 
Niederdeutsche und hochdeutsche Phraseologie im Vergleich S. 11
Niederländische und deutsche Phraseologie: Zu einem kontrastiven Beschreibungsansatz S. 33
Phraseologie des Japanischen: Vorarbeiten zu einer interkulturellen Erforschung von Symbolen in der Sprache S. 56
Mänden häbbt groote Aorne un könnt doch nich häörn
Zum usualisierten Wortspiel im Westmünsterländischen
S. 81
“Da kann man nur die Hände in den Schoß legen”
Zur Problematik der falschen Freunde in niederländischen und deutschen Phraseologismen
S. 106
Phraseologie der westmünsterländischen Mundart: kognitive, kulturelle und pragmatische Aspekte S. 116
“Se lött nix te Potte braanen”: Geschlechtsspezifische Idiome in der westmünsterländischen Mundart S. 124
Karmis Wäide und Botterhööksken
Mikrotoponymie und Phraseologie aus kultursemiotischer Perspektive
S. 136
Zij heeft de broek aan
Geschlechtsspezifik in der niederländischen Phraseologie
S. 158
Phraseologie und Arealität S. 172
“Landschaftlich”, “norddeutsch” oder “berlinisch”?
Zur Problematik diatopischer Markierungen von Idiomen
S. 177
Ein Wink mit dem Scheunentor?
Nochmals zur Bekanntheit von Idiomen
S. 184
Bier mit ins Hofbräuhaus nehmen oder Sand in die Sahara tragen?
Nochmals zum Idiomtyp “Eulen nach Athen tragen”
S. 190
Er zahlt keine Steuern mehr.
Phraseologismen für ‘sterben’ in den deutschen Umgangssprachen
S. 198
“Dat klopt als een zwerende vinger”
Zum usualisierten Wortspiel in niederländischen Phraseologismen
S. 221
Es ist noch nicht im Topf, wo's kocht
Zu Idiomen aus dem Raum der ehemaligen DDR
S. 235
Areale Aspekte der Phraseologie: Zur Bekanntheit von Idiomen in den regionalen Umgangssprachen S. 251
Colorless green ideas oder Am Anfang war der Prätext
Bildungstrümmer und Streitkultur in wissenschaftlichen Titeln
S. 261
Schwampel, Gelbanlagen oder Reich(t's) im Alter?
Zum alltäglichen Spiel mit Buchstaben und Worten
S. 279
Gegen Windmühlen kämpfen: ein weit verbreitetes europäisches Idiom S. 290
Phraseologie und Areallinguistik: ein interdisziplinärer Forschungsansatz S. 300
Dialektale Phraseologie: Randerscheinung, Ergänzung oder Herausforderung einer modernen Phraseographie? S. 310
Dat is mien paoskebeste-sunndaggsnaomeddaggske Kleed!
Zur Augmentation in der westmünsterländischen Mundart
S. 329
Luchsäugig, hundserbärmlich und (kirchen)mausarm: Kommen alle Volkssuperlative wirklich vom Volk? S. 350
Phraseologie und Kleinsprachen Europas S. 366
Manifestation von Kultur in der Phraseologie: ein Ansatz zur Beschreibung weit verbreiteter Idiome S. 385
Dat kümp mi hoogdüütsk vöör: Zu figurativen Lexikoneinheiten aus arealer und kultureller Sicht S. 402
 
Personenregister S. 418