Sprachwissenschaft

Band 56:
Fix, Ulla: Macht und Widerständigkeit durch Sprache . 332 S. - Berlin: Frank & Timme, 2022.
ISBN: 978-3-7329-0768-7

Der Band umfasst Aufsätze und Vorträge aus den Jahren 2013–2022 zum Thema Sprache und Politik. Am Beginn geht Ulla Fix auf das Wesen von sprachlicher Macht ein und auf die Prinzipien, nach denen Macht in einer Gesellschaft sprachlich durchgesetzt wird. Dabei unterscheidet sie zwei Arten von Machtausübung: die Macht durch die Sprache und deren Gebrauchsbedingungen selbst und die von Menschen ausgeübte Macht durch Sprachregelung. Anschließend zeigt sie an Texten verschiedener Kommunikationsbereiche, welche spezifischen Praktiken eine autoritäre Gesellschaft entwickelt hat, um Sprachregelungen vorzunehmen und Zwang durch Sprachgebrauch auszuüben.

Den Schwerpunkt des Bandes bildet anschließend die Beschreibung sprachlich-semiotischer Verfahren widerständigen Verhaltens. Ulla Fix zeigt, dass die widerständige Wirkung von Texten nicht allein durch Sprache, sondern auch durch gestalterische Mittel wie Typographie, Farben, Leseflächen, Symbole und selbst durch den Ort der Publikation hervorgerufen wird.

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung S. 7
Einleitung
Widerständigkeit durch Sprache
Widerstandspraktiken – ein aktuelles übernationales Thema
S. 17
1. Teil: Wesen und Prinzipien sprachlicher Machtausübung
Die Macht der Sprache über den Einzelnen und die Gewalt des Einzelnen über die Sprache S. 47
“Gewalt der Sprache – Sprache der Gewalt” S. 63
2. Teil: Verfahren und Praktiken der Ausübung sprachlicher Macht
Entdifferenzierung und Ritualisierung von Textsorten im öffentlichen Sprachgebrauch der DDR – das Beispiel Pressetexte S. 97
“Der neue Mensch” – eine sprachliche Lücke?
Zur Benennung des Menschen in öffentlichen Texten der frühen DDR
S. 127
Kulturbezogene Textlinguistik und kulturanalytische Textstilistik – zwei Texte vom Ende des langen 19. Jahrhunderts S. 155
3. Teil: Sprachlich-semiotischer Widerstand gegen Machtausübung
Der Sprachgebrauch als Möglichkeit halböffentlichen und öffentlichen Widerstandes
Das Beispiel DDR der 1970er/80er Jahre
S. 185
Zur Semiose von Schriftart, Typographie und Orthographie – am Beispiel widerständiger literarischer und politischer Texte der Vorwendezeit in der DDR S. 225
Verrätseln, um doch verstanden zu werden
Indirektes Schreiben als Mittel politisch-widerständiger Lyrik
S. 255
Religion als Ressource in säkularisierten Gesellschaften S. 283
 
Quellenverzeichnis S. 325