Sprachwandel ist immer auch Kulturwandel. Unter diesem Motto forscht Dieter Cherubim seit mehr als dreißig Jahren zur Geschichte der deutschen Sprache. Er knüpft dabei an de Saussures Axiom des solidarischen Zusammenhangs von Synchronie und Diachronie in der Sprache an.
In diesem Band stellt er gebündelte Analysen zur sprachlichen Aneignung der Wirklichkeit in der jüngsten Phase der deutschen Sprachgeschichte – dem 19. und 20. Jahrhundert – vor. Konkret handelt es sich dabei um Studien zur Entwicklung der deutschen Sprache im 19. Jahrhundert, zur historischen Schichtung der deutschen Sprache, zur Mehrsprachigkeit und Sprachvariation in historischen Texten sowie zum übergreifenden Thema des Verhältnisses von Sprachwandel und Kulturwandel.
Inhaltsverzeichnis
Aspekte der Untersuchung und Beschreibung des neueren Deutsch | S. 9 | ||
Beiträge zur Erforschung der deutschen Sprache im 19. Jahrhundert | |||
Zur bürgerlichen Sprache des 19. Jahrhunderts Historisch-pragmatische Skizze |
S. 19 | ||
Sprachentwicklung und Sprachkritik im 19. Jahrhundert Beiträge zur Konstitution einer pragmatischen Sprachgeschichte |
S. 49 | ||
Sprachverderber oder Sprachförderer? Zur Sprache der Institutionen im 19. Jahrhundert |
S. 67 | ||
“Die zerstreute Welt zu binden im vertraulichen Verein” Vereinswesen und Sprachentwicklung im 19. Jahrhundert |
S. 101 | ||
Gutes Deutsch im 19. Jahrhundert? Anspruch und Wirklichkeit | S. 133 | ||
Kontinuität und Diskontinuität in der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts | S. 145 | ||
Beiträge zur historischen Schichtung der deutschen Sprache | |||
Subjektive Erfahrung und objektive Rekonstruktion des Sprachwandels | S. 171 | ||
Sprach-Fossilien. Beobachtungen zum Gebrauch, zur Beschreibung und zur Bewertung der sogenannten Archaismen | S. 205 | ||
Hochton-Archaismen in akademischen Sprachspielen | S. 233 | ||
Sprachliche Patinierung. Was lässt einen Text “alt” aussehen? | S. 251 | ||
Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen in der deutschen Sprache | S. 269 | ||
Erfahrungen des Alterns in unserer Sprache | S. 291 | ||
Mehrsprachigkeit und Sprachvariation in historischen Texten | |||
Das Konzept der “Verkehrssprache” und die frühen geographischen Berichte über Nordeuropa | S. 311 | ||
Erfahrungen sprachkultureller Fremdheit in Reiseberichten und literarischen Texten aus Osteuropa | S. 327 | ||
“Sprechende Bilder” Zur Darstellung und Rekonstruktion gesprochener Sprache in historischen Text-Bild-Kombinationen |
S. 341 | ||
Historische Sprachvariation: Das Werden der Sprache im Sprachgebrauch | S. 359 | ||
Aus Stolpersteinen Funken schlagen? Zu einigen Bedingungen sprachlicher Kreativität |
S. 371 | ||
Entwicklung durch Abweichungen: Gewinne und Verluste an den Rändern von Sprache | S. 387 | ||
Sprachwandel als Kulturwandel | |||
Sprache und Aggression Krieg im Alltag – Alltag und Krieg |
S. 405 | ||
Auf Zack gebracht? Militär und Sprachentwicklung | S. 435 | ||
“Auf schwanker Leiter der Gefühle” Zur soziokulturellen Kontrolle und sprachlichen Verarbeitung von Emotionen |
S. 455 | ||
Alterssprache: Zur Konzeptualisierung von Alter durch Sprache | S. 477 | ||
Mensch und Tier im Spiegel der Sprache | S. 499 | ||
Brillen: Sehen und gesehen werden | S. 517 | ||
Fahrrad und Fahrradfahren Zur sprachlichen Aneignung einer neuen Technik |
S. 539 | ||
Literaturverzeichnis | S. 571 | ||
Quellenverzeichnis | S. 627 |