Sprachwissenschaft

Band 15:
Fix, Ulla: Sprache, Sprachgebrauch und Diskurse in der DDR. Ausgewählte Aufsätze. 744 S. - Berlin: Frank & Timme, 2014.
ISBN: 978-3-86596-549-3

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[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MG 5603

Der Band umfasst diskurslinguistisch orientierte Aufsätze zu Sprache und Kommunikation in der DDR. Er bietet neben der grundsätzlichen Auseinandersetzung mit der „Ordnung des Diskurses in der DDR“, also mit der Spezifik des Zusammenhangs von Macht und Sprache in einem totalitären Staat, die Untersuchung von Wort- und Formelgebrauch, die Analyse von Texten und Textkonglomeraten sowie die Beschreibung ganzer Diskursfelder (u. a. Presse, Kirche, MfS) mit diskurs- und textlinguistischem sowie stilanalytischem Instrumentarium. Auch die Spezifik widerständiger literarischer Äußerungen wird berücksichtigt. Beiträge zu sprachbiographischen Interviews erschließen Einstellungen und Haltungen von Sprachteilnehmern zu Sprache und Kommunikation in der DDR und nach 1989. Rückschau, Bestandsaufnahme, Beschreibung und Erörterung des Vergangenen werden ergänzt durch einen vergleichenden Blick auf Veränderungen im Sprachgebrauch nach 1989.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung S. 9
Ordnung des Diskurses in der DDR
Die Ordnung des Diskurses in der DDR
Konzeption einer diskurslinguistisch angelegten Monographie zur Analyse und Beschreibung von Sprache und Sprachgebrauch im öffentlichen Diskurs eines totalitären Systems
S. 19
Sprache in totalitären Systemen – mehr als die öffentliche Sprache ihrer Repräsentanten
Stand der Forschung und offene Forschungsfelder
S. 43
Was hindert die Bürger am freien Sprechen?
Die Ordnung des Diskurses in der DDR
S. 61
Rituelle Kommunikation im öffentlichen Sprachgebrauch der DDR und ihre Begleitumstände
Möglichkeiten und Grenzen der selbstbestimmten und mitbestimmenden Kommunikation in der DDR
S. 83
Autorität als Topos
Verweigerung und Anerkennung von Sprachautorität unter den Kommunikationsbedingungen der DDR
S. 149
Die Akten des MfS – eine Basis für die “Durcharbeitung” unserer “furchtbar realen Vergangenheit” und eine Chance für die Bewältigung unserer Zukunft S. 167
Sprachgebrauch – Wörter, Formeln, Texte
Noch breiter entfalten und noch wirksamer untermauern
Die Beschreibung von Wörtern aus dem offiziellen Sprachverkehr der DDR nach den Bedingungen ihres Gebrauchs
S. 183
Kulturelle Konnotationen
Eine Möglichkeit der kultursemiotischen Betrachtung von Lexemen am Beispiel des DDR-geprägten Wortschatzes
S. 203
Der Wandel der Muster – der Wandel im Umgang mit den Mustern
Kommunikationskultur im institutionellen Sprachgebrauch der DDR am Beispiel von Losungen
S. 225
Die Beherrschung der Kommunikation durch die Formel
Politisch gebrauchte rituelle Formeln im offiziellen Sprachgebrauch der “Vorwende”-Zeit in der DDR – Strukturen und Funktionen
S. 247
Leserbriefe. Öffentliche politische Debatte “im Kleinen” S. 261
Medientexte diesseits und jenseits der “Wende”
Das Beispiel ‘Leserbrief’
S. 293
Verschlüsselte Texte in Diktaturen
Inklusive und exklusive personenbeurteilende Texte
S. 331
Text- und diskurslinguistische Analyse der Zeitungssprache der DDR S. 349
Moderne Sagen in der DDR. Ein Projektbericht S. 397
Diskursstränge
Die Sprengung der Leipziger Universitätskirche 1968
Die Sprache der Texte und die Sprache der Bilder – eine kultursemiotische Studie
S. 421
Der unkonventionelle Gebrauch von Textmustern im widerständigen Diskurs
Das Beispiel Samisdat
S. 451
Die Konstruktion eines “Zustimmungsdiskurses”
Mediale Kommentierung der Ereignisse in der Tschechoslowakei 1968 im “sozialistischen Lager”
S. 471
Eine andere Stimme
Die Sprache der Kirche im entdifferenzierten Diskurs des letzten Jahrzehnts der DDR – Kommunikationsformen, Gattungen
S. 495
Widerständige Sprache in der Literatur der DDR am Beispiel Jürgen Fuchs S. 531
Der Gingko-Baum
Eine Fallstudie zur auswärtigen Kulturpolitik der DDR
S. 563
Sprechereinstellungen – Sprachbiographien
Die Sicht der Betroffenen
Beobachtungen zum Kommunikationswandel in den neuen Bundesländern
S. 587
Fremdheit versus Vertrautheit
Die sprachlich-kommunikativen Befindlichkeiten von Sprachteilnehmern in der DDR und ihre Reaktionen auf die Destruktion der kommunikativen “Selbstverständlichkeiten” des DDR-Alltags
S. 601
Identität durch Sprache – eine nachträgliche Konstruktion? S. 635
Sprache und Sprachreflexion als Indikator für gesellschaftlichen Wandel
Analyse eines sprachbiographischen Interviews und Schlußfolgerungen
S. 655
Anhang: Sprachwissenschaft in der DDR
“Sprachverwendung im Klasseninteresse”
Philosophische, sprachwissenschaftliche und sprachpraktische Äußerungen von Wissenschaftlern der DDR zum Gebrauch von Sprache im ‘Klassenkampf’
S. 675
Die Sprache in der DDR und in der “alten” Bundesrepublik aus der Perspektive der DDR-Linguistik – Oder: Wie sie sprechen sollten S. 693
Stilistik als Forschungs- und Lehrgegenstand an den Hochschulen der DDR S. 717
 
Quellenverzeichnis S. 737