Sprachwissenschaft

Band 10:
Holly, Werner: Sprache und Politik. Pragma- und medienlinguistische Grundlagen und Analysen. Herausgegeben von Sonja Ruda und Christine Domke. 392 S. - Berlin: Frank & Timme, 2012.
ISBN: 978-3-86596-438-0

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[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MG 5459

Der vorliegende Band stellt Werner Hollys ganzheitliche pragma- und medienlinguistische Perspektive auf die Sprache in der Politik anhand einer repräsentativen Auswahl aus seinen Schriften vor. Die Aneignung von Medientexten und die Analyse von audiovisueller Kommunikation spiegeln thematisch zwei seiner großen, langjährigen Forschungsbereiche wider. Die ausgewählten Beiträge geben Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit, anhand methodologisch-theoretischer Grundlagen als auch konkreter Analysen Werner Hollys breite analytische Perspektive kennenzulernen und nachzuvollziehen. Der Band führt den Lesenden ganz nebenbei durch drei Jahrzehnte deutsche Politik und bietet dabei einen Überblick über sich ändernde mediale Rahmenbedingungen der politischen Sprache sowie über gleichbleibende und neue Formen der politischen Inszenierung.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort der Herausgeberinnen S. IX
Stephan Habscheid: Sinnreich und chaosversiert
Eine Positionierung des Bandes in linguistischer Perspektive
S. XI
Michael Klemm: Produktive Grenzverletzungen
Werner Hollys Impulse für (u. a.) die Medien- und Kulturwissenschaft
S. XIII
I. Sprache und Politik: Pragma- und medienlinguistische Grundlagen
1. Politische Kommunikation und ihre rezeptive Aneignung
Politische Kultur und Sprachkultur
Wie sich der Bürger politische Äußerungen verständlich machen kann
S. 3
Sprache als Kompromiß
Zur Vermittlungssprache von Politikern
S. 19
Fernsehrhetorik S. 25
Hier spricht der Zuschauer
Ein neuer methodischer Ansatz in der sprachwissenschaftlichen Erforschung politischer Fernsehkommunikation
S. 47
2. Audiovisuelle Kommunikation und politische Diskurse
Die Ordnung des Skandals
Zur diskursanalytischen Beschreibung eines ‘Frame’ am Beispiel der ‘CDU- Spendenaffäre’
S. 71
Zum Zusammenspiel von Sprache und Bildern im audiovisuellen Verstehen S. 101
Audiovisualität und Politikvermittlung in der Demokratie S. 119
Politische Kommunikation – Perspektiven der Medienlinguistik
Am Beispiel eines Selbstdarstellungsvideos von Guido Westerwelle
S. 137
Der Wort-Bild-Reißverschluss
Über die performative Dynamik audiovisueller Transkriptivität
S. 159
II. Sprache und Politik: Exemplarische Analysen
1. Politiker und Formen ihrer Inszenierung
Zur Geschichte parlamentarischen Sprachhandelns in Deutschland
Eine historisch-pragmatische Skizze an Beispielen aus ersten Sitzungen von verfassunggebenden Versammlungen
S. 181
Confrontainment
Politik als Schaukampf im Fernsehen
S. 229
Politische Inszenierungen
Guttenberg am Anfang vom Ende – ein audiovisueller Dementiversuch
S. 243
2.Politische Ansprachen und ihre Adressaten
Wie ein Abgeordneter mit Sprache inszeniert
Beobachtungen zum informellen Sprachhandeln eines MdB
S. 257
Die sozialdemokratischen Bundeskanzler an das Volk
Die Ansprachen von Brandt und Schmidt zum Jahreswechsel
S. 263
Was kann Kohl, was Krenz nicht konnte?
Deutsch-deutsche Unterschiede politischer Dialogrhetorik in zwei Fernsehinterviews
S. 283
3. Politik, Partizipation und die Bürger
Man ist nicht nur “Ossi” oder “Wessi”
Zum Rundtischgespräch “Deutsch-deutsche Kommunikationskonflikte”
S. 311
“Mit nischt” – Zur Semantik von ‘Vertreibung’ in biographischen Interviews an der deutsch-tschechischen Grenze zwischen Sachsen und Böhmen S. 315
Gemeinschaft ohne Solidarität: Zur paradoxen Grundstruktur der “Du bist Deutschland”-Kampagne S. 349
 
Zu den Herausgeberinnen S. 375