Sprache - Literatur und Geschichte

Studien zur Linguistik / Germanistik

Band 56:
Voigtmann, Sophia: Wie Informationsdichte Extraposition beeinflusst. Eine Korpusuntersuchung an wissenschaftlichen Texten des frühen Neuhochdeutschen. 316 S. - Heidelberg: Winter, 2025.
ISBN: 978-3-8253-9676-3
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Heidelberg: Winter. ISBN: 978-3-8253-8745-7

Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Phänomen der Auslagerung von Nominalphrasen, Präpositionalphrasen und Relativsätzen in medizinischen und theologischen Texten aus der Zeit von 1650 bis 1900. Inwiefern kann Extraposition als Ausdruck kognitiv optimierter Informationsverarbeitung verstanden werden kann? Wie hängt sie mit Mündlichkeitsnähe zusammen und haben sich die Einflussfaktoren auf Extraposition diachron verändert?

Auf Grundlage korpuslinguistischer Annotation und unter Rückgriff auf Informationsdichte in Form von Surprisal wird Extraposition als mehrdimensionales Phänomen modelliert – beeinflusst durch erwartungsbasierte Verarbeitung, Gedächtnislast, Konstituentenlänge und Registervariation. Insbesondere bei Nominalphrasen besteht ein Zusammenhang zwischen hoher lexikalischer Informationsdichte und Nachfeldstellung.

Diese Studie leistet einen Beitrag zur diachronen Sprachverarbeitungsforschung und unterstreicht zugleich die Rolle der Satzklammer im Verarbeitungskontext.

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis S. 5
Vorwort S. 11
 
1.   Einleitung S. 13
2.   Theoretischer Hintergrund S. 25
3.   Extraposition von Phrasen und Relativsätzen S. 93
4.   Korpus S. 111
5.   Methodik S. 137
6.   Ergebnisse zum Einfluss auf Extraposition S. 155
7.   Ergebnisse zum Einfluss von Mündlichkeitsnähe S. 215
8.   Ergebnisse zur diachronen Entwicklung von Extraposition S. 225
9.   Zusammenfassung und Gesamtdiskussion S. 261
 
Literaturverzeichnis S. 275
Anhang S. 304
Tabellenverzeichnis S. 311
Abbildungsverzeichnis S. 315