Gotisch als die älteste schriftlich bezeugte germanische Korpussprache hat eine besondere Stellung sowohl in der Germania als auch aus außergermanischer historisch-vergleichender und sprachtypologischer Sicht. Die Archaik seiner Struktur geht mit evidenten Neuerungen einher, die universelle wie idioethnische Ursprünge und Mechanismen des Sprachwandels verfolgen lassen.
Die vorliegende Abhandlung strebt eine möglichst vollständige Deskription der gotischen Sprache an unter besonderer Berücksichtigung der diachronen, genealogischen und typologischen Aspekte des Laut- und Formensystems, des Satzbaus sowie der Wortbildung und des Textaufbaus. Durch Einbettung der gotischen Sprachformen in den gemeingermanischen Kontext einerseits und deren Vergleich mit den entsprechenden Strukturen der griechischen Vorlage der gotischen Bibelübersetzung andererseits wird dem Problem der Konstellation zwischen Eigenentwicklung und kontaktgefördertem Wandel Rechnung getragen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort | S. 9 | ||
1. | Einleitung. Die Stellung des Gotischen in der Germania und seine typologisch relevanten Charakteristika | S. 13 | |
2. | Das Lautsystem: Genesis, funktionale Spezifik und diachrontypologische Kennzeichen | S. 27 | |
3. | Das morphosyntaktische System der grammatischen Kategorien aus diachron-typologischer Sicht | S. 91 | |
4. | Der Satzbau: genuine und kontaktbedingte Merkmale der gotischen Syntax | S. 317 | |
5. | Die Wortbildung aus diachron-typologischer Sicht | S. 375 | |
6. | Die gotischen Textkorpora aus typologischer Sicht | S. 399 | |
7. | Textproben | S. 407 | |
Anmerkungen | S. 419 | ||
Literatur und Quellen | S. 507 | ||
Abkürzungsverzeichnis | S. 547 | ||
Index | S. 549 |
Rezensionen
- Seebold, Elmar (2013): Rezension von: Kotin, Michael L.: Gotisch. In: Beiträge zur Namenforschung 48.1. Heidelberg: Winter. S. 124-126.