Studia Linguistica Germanica

Band 140:
Glaser, Elvira / Prinz, Michael / Ptashnyk, Stefaniya (Hrsg.): Historisches Codeswitching mit Deutsch. Multilinguale Praktiken in der Sprachgeschichte. VI/472 S. - Berlin / Boston: de Gruyter, 2021.
ISBN: 978-3-11-075271-7
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Berlin / Boston: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-075279-3

Europas Geschichte ist bis in die heutige Zeit geprägt von Mehrsprachigkeit und Sprachkontakt. Den multilingualen Praktiken der Vergangenheit, die in zahlreichen Textzeugnissen dokumentiert sind, ist die vorliegende Publikation gewidmet. Vierzehn Einzelstudien beleuchten multilinguale Schreibtraditionen aus mehreren historischen Kontexten und diversen geographischen Regionen, in denen Deutsch präsent war bzw. ist. In ihrer Gesamtheit zeigen die Beiträge unterschiedliche Sprachkonstellationen, in den sich das Deutsche neben Latein, Französisch, Polnisch, Ukrainisch und anderen Sprachen vom 8. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert befand. Trotz der historischen Breite ergibt sich dabei in vielerlei Hinsicht eine thematische Kohärenz. Im Mittelpunkt der Analysen wie auch der theoretischen Diskussionen steht das Konzept des Codeswitchings, das in sprachgeschichtlichem Zusammenhang auf seine Anwendbarkeit hin diskutiert, mit ähnlichen Erscheinungen verglichen und in seinen Ausprägungen systematisch untersucht wird. Mit diesem Band wird eine erste Standortbestimmung vorgelegt, die aktuelle Bemühungen zur Erforschung der multilingualen Praktiken der Vergangenheit widerspiegelt, an denen das Deutsche beteiligt war.

Inhaltsverzeichnis

Glaser, Elvira / Prinz, Michael / Ptashnyk, Stefaniya:
  Historisches Codeswitching mit Deutsch: Eine Einleitung S. 1
Schendl, Herbert:
  Aspekte des Codeswitchings im mittelalterlichen England S. 13
Mihm, Arend:
  Codeswitching in der deutschen Sprachgeschichte: Erscheinungsformen und Erkenntniswert S. 37
Schwab, Vincenz:
  Codemixing und Codeswitching: Volkssprachige Inserte in Rechtsquellen des Frühmittelalters S. 75
Deutsch, Andreas:
  “Als wolte ich in amplissima illa materia … ein Tractat beschreiben”
Zur Rolle von Codeswitching in Rechtsbüchern aus der Rezeptionszeit des römischen Rechts in Deutschland
S. 91
Czajkowski, Luise:
  Codeswitching und Language-Mixing in ostmitteldeutschen Stadtbüchern
Zur Abgrenzung von Sprachwandel und Sprachwechsel
S. 113
Wich-Reif, Claudia:
  Lateinisch-deutsches Codeswitching in mittelalterlichen Bibelhandschriften S. 139
Bülters, Timo / Schultz-Balluff, Simone:
  Codemixing in den Lüneburger Frauenklöstern S. 175
Ganslmayer, Christine:
  Multilingualität in den frühneuzeitlichen Protokollen zur Revision der Lutherbibel S. 211
Kriisa, Kaidi:
  Hidden Functions of Code-switching mit Deutsch in some of the Academic Texts from the Early Modern Academia Dorpatensis (1632–1710) S. 269
Prinz, Michael:
  “Buntschäkkigte Universitätsprache” und “gelehrt scheinender Mischmasch”
Codeswitching und language mixing in akademischen Vorlesungen der Frühen Neuzeit
S. 303
Peters, Joachim / Freund, Sabrina:
  Vormittags rien fait quj vaille
Codeswitching im Fürstentagebuch Christians von Anhalt-Bernburg (1599-1656)
S. 331
Schiegg, Markus / Foldenauer, Monika:
  Codeswitching bei süddeutschen Schreibern des 19. Jahrhunderts S. 367
Ptashnyk, Stefaniya:
  Codeswitching und seine “Geschwister”
Zur Typologie der historischen multilingualen Schreibpraktiken (am Beispiel der Lemberger Zeitungen des 19. Jahrhunderts)
S. 403
Keller, Mareike:
  Developing a structural template for historical code-switching S. 437
 
Handschriftenübersicht S. 465
Register S. 467