Studien zur deutschen Grammatik

Band 92:
Leiss, Elisabeth / Zeman, Sonja (Hrsg.): Die Zukunft von Grammatik – Die Grammatik der Zukunft. Festschrift für Werner Abraham anlässlich seines 80. Geburtstags. 490 S. - Tübingen: Stauffenburg Verlag, 2018.
ISBN: 978-3-95809-543-4

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. E 770

Der Band umfasst Beiträge zu einem Symposium über die „Zukunft von Grammatik – Die Grammatik der Zukunft“, das vom 12. bis 13. Fe­bruar 2016 zu Ehren des 80. Geburtstags von Werner Abraham an der LMU München abgehalten wurde. Thematisiert wird der Stellenwert von Grammatikschreibung, Grammatiktheorie und Universalgrammatik in einer Zeit, die sich zunehmend von der Beschreibung und Erklärung grammatischer Strukturen sowie von übereinzelsprachlichen Generalisierungen abwendet, was einer Entwissenschaftlichung von Linguistik gleichkommt. Der Band zeigt, dass die Grammatik der Zukunft weiter­hin auf Generalisierungen auf hohem analytischen Niveau angewiesen ist; exemplarisch wird das in Beiträgen zu Modalität, Passiv, Auxiliarselek­tion, zur Grammatik der Sprechakte und nicht zuletzt am Beispiel der Ko­dierung von Zukunft in der Grammatik sowie weiteren grammatischen Kategorien, Phänomenen und Subdisziplinen (Insubordination, Diminu­tivbildungen, quantitativer und qualitativer Dialektologie) aufgezeigt. Es wird deutlich, dass Sprachtheorien optische Instrumente darstellen, mit denen sprachliche Daten mit höherer Auflösung wahrgenommen wer­den können als mit theoriefernen und vermeintlich datennahen Ansät­zen in Teilströmungen der aktuellen Linguistik. Werner Abraham hat die Grammatiktheorie und Grammatikschreibung des Deutschen aus univer­salgrammatischer Perspektive maßgeblich geprägt und in diesem Sinn für die Zukunft von Grammatik und für die Grammatik der Zukunft gearbeitet, weshalb ihm dieser Band zugedacht ist.

Inhaltsverzeichnis

Leiss, Elisabeth:
  Vorwort S. 11
 
Bidese, Ermenegildo / Turolla, Claudia:
  Auxiliarselektion und Diatheseneffekte in reflexiven Konstruktionen
Evidenz vom Zimbrischen im Deutsch-Italienischen Vergleich
S. 19
Bayer, Josef:
  Reparatur in der Grammatik – Anmerkungen zum Sprachdesign S. 51
Catasso, Nicholas:
  Sind Sprechakte einbettbar?
Evidenz aus dem Deutschen und Italienischen
S. 75
Dressler, Wolfgang U. / Merlini Barbaresi, Lavinia / Schwaiger, Sonja / Ransmayr, Jutta:
  Skalierung der morphosemantischen Transparenz / Opazität deutscher und italienischer Diminutive S. 117
Foolen, Ad:
  Modalpartikeln in Grammatiktheorien S. 133
van Gelderen, Elly:
  The Old English pronominal system and its reanalysis: Recent insights from null subjects S. 153
Haider, Hubert:
  Sprachen mit ‘resultativ’ interpretierbaren Adjektiven – vorhersagbar? S. 165
Hellan, Lars:
  Grammar as a Symbolic System S. 191
Hinterhölzl, Roland:
  Focus und Antifocus: Zum Dauerbrenner Scrambling in der Syntax des Deutschen S. 217
Kątny, Andrzej:
  Zur koverten Modalität im Deutschen aus kontrastiver Sicht S. 235
Kotin, Michail L.:
  Wenn ich nur ein Vogel wäre!
Autonome Illokution oder Protasis ohne Apodosis?
S. 261
Modicom, Pierre-Yves:
  Modalpartikeln, Urteilsakt und Satzmodus S. 291
Molnár, Valéria:
  Alea iacta est
Das Passiv in den germanischen und finno-ugrischen Sprachen aus sprachtypologischer und historischer Sicht
S. 311
Nerbonne, John:
  Quantitative strukturelle Dialektologie: Wie zwei Forschungsrichtungen zusammenpassen S. 353
Reuland, Eric:
  Universals and particulars: Is there a future for binding theory? S. 373
Tanaka, Shin:
  V2-Puzzle aus japanischer Perspektive: Zur Affinität von V2 und -wa im Konditionalsatz S. 407
Weiß, Helmut:
  Das Eisbergprinzip – Oder wieviel Struktur braucht die Sprache? S. 429
Zeman, Sonja:
  Zukunft in der Grammatik: Neues vom ‘Schicksalsfutur’ S. 449
 
Werner Abraham – Schriftenverzeichnis S. 483