Linguistische Arbeiten

Band 376:
Bartke, Susanne: Experimentelle Studien zur Flexion und Wortbildung. Pluralmorphologie und lexikalische Komposition im unauffälligen Spracherwerb und im Dysgrammatismus. VII/209 S. - Tübingen: Niemeyer, 1998.
ISBN: 3-484-30376-X

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[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. QA 2587
Alternatives Medium:
E-Book (PDF). Berlin / New York: de Gruyter. ISBN: 978-3-11-091470-2

In dieser Arbeit wird eine vergleichende Analyse zwischen dem unauffälligen Spracherwerb und dem Dysgrammatismus vorgestellt. Dazu werden spezifische Bereiche untersucht: der Morphologieerwerb und die lexikalische Komposition. Der erste Teil gibt einen Überblick über die aktuelle Theoriendiskussion zur (mentalen) Repräsentation morphologischen Wissens. Um einen Beitrag zu dieser Diskussion zu leisten, werden neue Daten zur Pluralmorphologie und lexikalischen Komposition analysiert, die mit psycholinguistischen Elizitationsverfahren erhoben wurden (n = 37-66; 3-8 Jahre). Als Hauptergebnis kann festgehalten werden, daß selbst die jüngsten Kinder eine Unterscheidung zwischen regulärer und irregulärer Pluralflexion vornehmen. Darüber hinaus beachten die Kinder spezifische Reihenfolgebedingungen zwischen der Pluralmorphologie einerseits und der lexikalischen Komposition andererseits. Diese empirischen Befunde werden als Evidenz für das Dual Mechanism Modell interpretiert. Im zweiten Abschnitt werden Daten von Dysgrammatikern und einer Gruppe sprachunauffälliger Kinder der gleichen Spracherwerbsstufe (MLU in Wörtern) analysiert. Zur Charakterisierung von 'Dysgrammatismus' stehen neben nicht-linguistischen Ansätzen drei linguistische Theorien zur Verfügung. Die Analyse sowohl der Spontansprache als auch die der elizitierten Daten (insgesamt 7 Dysgrammatiker; 5-12 Jahre) zeigte, daß sich die Grammatik im Dysgrammatismus in einem spezifischen Bereich von der der unauffälligen Kinder (n = 8; 3-7 Jahre) unterscheidet. In bezug auf die Pluralmorphologie und die lexikalische Komposition können keine Unterschiede festgestellt werden. Damit liegt weitere empirische Evidenz für die Theorie der Fehlenden Grammatischen Kongruenz vor.

Inhaltsverzeichnis

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1.   Einleitung S. 1
Teil I: Unauffälliger Spracherwerb
2.   Repräsentationsformen morphologischen Wissens im mentalen Lexikon S. 7
3.   Plural und Komposition in der deutschen Nominalflexion S. 31
4.   Plural und lexikalische Komposition im Erstspracherwerb des Deutschen S. 51
5.   Experimentelle Studien zur Pluralmorphologie und zur lexikalischen Komposition im unauffälligen Spracherwerb S. 69
6.   Relationen zwischen Pluralmorphologie und Komposition S. 105
Teil II: Dysgrammatismus
7.   Dysgrammatismustheorien S. 117
8.   Plural und lexikalische Komposition im Dysgrammatismus S. 136
9.   Experimentelle Studien zur Pluralmorphologie und zur lexikalischen Komposition im Dysgrammatismus S. 151
10.   Resümee S. 179
 
Literaturverzeichnis S. 189
Anhang A: Experiment 1: Elizitationsverfahren mit existierenden Wörtern zur Plural- und Kompositabildung (fixierte Zweitkonstituente) S. 197
Anhang B: Experiment 2: Produktionsexperiment mit variierender Zweitkonstituente zur Elizitation von Komposita S. 199
Anhang C: Experiment 3: Beurteilungsexperiment zur Pluralbildung bei Kunstwörtern S. 201
Anhang D: Experiment 4: Produktionsexperiment zur Pluralbildung bei erfundenen und existierenden Wörtern S. 204
Anhang E: Inkorrekte Pluralformen in der Spontansprache S. 207