IDS Mannheim - Grundlagen der Germanistik

Grundlagen der Germanistik

Band 54:: Meyer, Anne-Rose: Die deutschsprachige Kurzgeschichte. Eine Einführung. 216 S. - Berlin: Schmidt, 2014.
ISBN: 978-3-503-13794-7

Manchmal genügen wenige Worte, um eine Geschichte zu erzählen und neue Welten entstehen zu lassen: "Brautkleid zu verkaufen. Ungetragen." Oder ist dies gar keine Geschichte? Wie keine andere Gattung fordern Kurz- und Kürzestgeschichten dazu heraus, überlieferte Begriffe und Kategorien zu überdenken und neu zu bestimmen. Kurz- und Kürzestgeschichten bergen innovatives Potential, das nicht nur Twitter-Literaten der Gegenwart, sondern bereits Autoren der Romantik zu neuen Schreibweisen inspirierte. Das vorliegende Buch liefert einen umfassenden, klar strukturierten Überblick über historische Entwicklungen und neuste Formen der Kurzgeschichte in deutscher, österreichischer und schweizer Literatur sowie ihrer fremdsprachigen Vorbilder. Gut nachvollziehbare Interpretationen werden ergänzt durch verständliche gattungstypologische Definitionen für Unterrichtsvorbereitungen, Schule und Studium.

Inhaltsverzeichnis

Zur Einführung: Möglichkeiten und Grenzen von Gattungsbestimmungen		S. 9
Teil 1: Gattungstheoretische und -typologische Grundlagen
1.	Was heißt hier ‘kurz’? Begriffsdefinitionen und-entwicklungen	S. 15
2.	Schwer zu fassen: Gattungstypologische Merkmale der Kurzgeschichte	S. 18
3.	Von nahen und fernen Verwandten: Gattungstypologische Ähnlichkeiten und Gattungsgrenzen	S. 25
Teil 2: Gattungshistorischer Überblick und Beispielanalysen
4.	Wann beginnt die Geschichte der Kurzgeschichte? Vorstufen und erste Ansätze im deutschsprachigen Raum	S. 31
5.	Kritischer Vorbehalt und begeisterte Aufnahme: Zu Produktion, Verbreitung und Rezeption von Kurzgeschichten	S. 42
6.	Fremdsprachliche Vorbilder, Anregungen und Einflüsse	S. 50
7.	Die Entwicklung der Kurzgeschichte in Deutschland im ausgehenden 19. und ersten Viertel des 20. Jahrhunderts	S. 82
8.	Die Hochzeit der Kurzgeschichte in der Nachkriegsliteratur	S. 102
9.	Was heißt hier ‘Geschichte’? Innovationen seit den 1960er Jahren	S. 136
10.	Zur Konjunktur der Kurzgeschichte in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur	S. 164
11.	Zusammenfassung und Ausblick	S. 193
12.	Literaturverzeichnis	S. 196

Danksagung und Widmung		S. 211
Personenregister		S. 212
Sachregister		S. 214

Zur Einführung: Möglichkeiten und Grenzen von Gattungsbestimmungen			S. 9
Teil 1: Gattungstheoretische und -typologische Grundlagen
1.	Was heißt hier ‘kurz’? Begriffsdefinitionen und-entwicklungen		S. 15
1.1.		Short story und Kurzgeschichte: Begriffliche Herkunft	S. 15
1.2.		Kurzgeschichte und short story in gattungstypologischer Perspektive	S. 16
2.	Schwer zu fassen: Gattungstypologische Merkmale der Kurzgeschichte		S. 18
2.1.		Kürze: Narrative Strategien der Reduktion, Verdichtung und Begrenzung	S. 19
2.2.		Gestaltungen von Anfang und Schluss	S. 20
3.	Von nahen und fernen Verwandten: Gattungstypologische Ähnlichkeiten und Gattungsgrenzen		S. 25
3.1.		Die Kurzgeschichte als epische Kleinform	S. 25
3.2.		Gattungstypologische Unterschiede	S. 25
Teil 2: Gattungshistorischer Überblick und Beispielanalysen
4.	Wann beginnt die Geschichte der Kurzgeschichte? Vorstufen und erste Ansätze im deutschsprachigen Raum		S. 31
4.1.		Das Spiel mit der Zeit – E.T.A. Hoffmanns Ritter Gluck (1809)	S. 31
4.2.		Das Spiel mit Elementen traditionellen Erzählens – Friedrich Hebbels Der Schneidermeister Nepomuk Schlägel auf der Freudenjagd (1847)	S. 35
5.	Kritischer Vorbehalt und begeisterte Aufnahme: Zu Produktion, Verbreitung und Rezeption von Kurzgeschichten		S. 42
5.1.		Entstehungsvoraussetzungen: Medialer Wandel und geändertes Leseverhalten	S. 42
5.2.		Die Kurzgeschichte als künstlerisch umstrittene Gattung vor 1945	S. 45
5.3.		Die Kurzgeschichte als populäre Gattung von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart	S. 47
5.4.		Internet und Twitter als neue Verbreitungsmöglichkeiten	S. 48
6.	Fremdsprachliche Vorbilder, Anregungen und Einflüsse		S. 50
6.1.		Die erste normative Poetik der Kurzgeschichte: Überlegungen Edgar Allan Poes	S. 50
6.2.		Die Abgründe bürgerlichen Alltagslebens in realistischer Schreibweise: Guy de Maupassants À cheval (1883) und Anton Tschechows Die Apothekersgattin (1886)	S. 60
6.3.		Das Erzählprinzip der Überraschung: 0. Henrys The Gift of the Magi (1905)	S. 63
6.4.		Detailbeobachtungen und Lakonik: Ernest Hemingways Hills Like White Elephants (1927)	S. 71
6.5.		Der minimalistische Stil: Raymond Carvers Teil The Women We're Going (1981)	S. 77
7.	Die Entwicklung der Kurzgeschichte in Deutschland im ausgehenden 19. und ersten Viertel des 20. Jahrhunderts		S. 82
7.1.		Die Reduktion der Handlung: Ein Tod (1889) von Arno Holz und Johannes Schlaf	S. 82
7.2.		Kurzgeschichte oder Feuilleton? Prosa Robert Walsers zwischen den Gattungsgrenzen: Das Beispiel Neueste Nachricht (1921)	S. 86
7.3.		Kurze Geschichten als Ausdruck existentieller Unsicherheit: Franz Kafkas Heimkehr (1920)	S. 94
8.	Die Hochzeit der Kurzgeschichte in der Nachkriegsliteratur		S. 102
8.1.		Erste bedeutende Ausformungen durch Wolfgang Borchert: Das Beispiel Die drei dunklen Könige (1946)	S. 108
8.2.		Programmatische Abkehr von Prinzipien der Idealisierung: Heinrich Böll – Elisabeth Langgässer – Ernst Schnabel	S. 112
8.3.		“schreiben das, was ist”: Realistische Kurzgeschichten in der Anthologie Tausend Gramm (1949) von Herbert Roch, Bruno Hampel und Luise Rinser	S. 122
8.4.		Rede unter dem Galgen: Text, Bild und Tod bei Ilse Aichinger	S. 128
9.	Was heißt hier ‘Geschichte’? Innovationen seit den 1960er Jahren		S. 136
9.1.		Techniken extremer Verknappung und die Poetik des (Ver-)Schweigens: Von der Kurzgeschichte zur Kürzestgeschichte .	S. 137
9.2.		Kürzestgeschichten als Ausdruck gesellschaftlicher Kritik: Heimito von Doderer – Peter Bichsel – Michael Scharang	S. 141
9.3.		Parodistische Verweigerungen literarischen Erzählens und Spiele mit nicht-literarischen Textsorten: Helmut Heißenbüttel – Ror Wolf – Thomas Bernhard	S. 145
10.	Zur Konjunktur der Kurzgeschichte in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur		S. 164
10.1.		Innovationen aus dem Netz? Kürzestgeschichten “to go”	S. 166
10.2.		Spielarten episodischen Erzählens: Von der Kurzgeschichte zum Roman	S. 169
10.3.		Kurzgeschichten zwischen Innovation und Tradition: Weitere jüngste Beispiele	S. 188
11.	Zusammenfassung und Ausblick		S. 193
12.	Literaturverzeichnis		S. 196

Danksagung und Widmung			S. 211
Personenregister			S. 212
Sachregister			S. 214

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