Germanistische Linguistik - Monographien

Band 24:
Beer, Sonja: Zwischen den Welten: Zur kommunikativen Konstruktion von Wirklichkeit im Medium Internet. Eine linguistische Studie zu „VampireLive“-Rollenspielforen. XII/460 S. - Hildesheim / Zürich / New York: Olms, 2008.
ISBN: 978-3-487-13672-1

Dieser Band ist im IDS verfügbar:

[Buch] IDS-Bibliothek: Sig. MG 4934

Das Internet ist ein neues Kommunikationsmedium mit vielfältigen, virtuellen Begegnungsräumen. Hier entstehen auch soziale Netzwerke, die gemeinsame Sprachrepertoires entwickeln, um das Medium erfolgreich für ihre Zwecke zu verwenden.
Sonja Beer eröffnet einen Einblick in die zahlreichen Gruppen, die die Internetkommunikation für den Entwurf von fiktionalen Parallelwelten entdeckt haben. Ihr Beispiel sind die Foren eines besonders komplexen Wirklichkeitskonstruktionsspiels, das "VampireLive", bei dem sich die Teilnehmer in den Rollen phantastischer Figuren treffen.
Können Realität und Phantasie hierbei voneinander unterschieden werden?
Welche Bedeutungen und Probleme entwickelt das Medium?
Welche Rolle spielt die virtuelle Vergemeinschaftung?
Wie wirkt sich eine solche Freizeitbeschäftigung auf die Sprachkompetenz der Teilnehmer aus?
Dies sind zentrale Fragen, denen die Autorin in ihrer Untersuchung nachgeht und die anhand von Fallbeispielen anschaulich diskutiert werden.

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort S. IX
Verzeichnis der Abkürzungen S. XI
Verzeichnis der Abbildungen S. XII
Einleitung
I. Theoretische Grundlagen
1.   Sprache und die Konstruktion von >Wirklichkeiten< S. 17
2.   Kontextualisierungsforschung S. 21
3.   Die Kontextualisierung einer fiktiven Wirklichkeit S. 30
4.   Alternative Wirklichkeit als >Rahmen< S. 35
5.   Die EtabHerung des Fiktionsrahmens S. 59
6.   Die drei Rollen eines VampireLive-Spielers S. 64
7.   Die Kombination von Identitäten und Geltungsbereichen S. 74
8.   Die Umsetzung der Äußerungsrahmen im Internet S. 80
Erster Analyseabschnitt
II. Die “Normalform” der Rahmung
1.   Die Kontextualisierungsaufgaben in den VampireLive- Foren S. 85
2.   Technische Verfahren zur Kontextualisierung S. 88
3.   Mediale Prozeduren zur Kontextualisierung S. 101
4.   Die Stilisierung des Autors S. 118
Zweiter Analyse-Abschnitt
III. Abweichungen vom Spiel
1.   Das Eindringen der Realität in die Illusion S. 151
2.   Zur Bedeutung der Rahmentrennung in der Spielpraxis S. 155
3.   Die Einbindung von Rahmenabweichungen S. 167
4.   Seitwärts gesprochene Out-Time-Äußerungen S. 173
5.   Metakommunikative Unterscheidungen S. 186
6.   Reaktionen auf “seitwärts gesprochene” Texte S. 193
7.   Zusammenfassung S. 214
IV. Doppelt gerichtete Figurenrede
1.   Mentale Überblendungen S. 221
2.   Kontaminationen S. 224
3.   Funktionen von Kontaminationen S. 274
4.   Anspielungen und andere “Doppelbotschaften” S. 276
5.   Diskussion S. 287
Dritter Analyse-Abschnitt
V. Vermischungen von Realität und Fiktion
1.   Die These von der Überidentifikation S. 291
2.   Multiple Rahmungen S. 303
3.   Realweltlicher Streit und emotionaler Transfer S. 321
4.   Spielen mit dem Spiel S. 355
5.   Konstruktionsrahmen oder “Theaterrahmen” S. 389
Resümee und Ausblick