Sprache der Gegenwart
Schriften des Instituts für deutsche Sprache
- Band 78:
- Schank, Gerd: Redeerwähnung im Interview. Strukturelle und konversationelle Analysen an vier Interviewtypen. 270 S. - Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1989.
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Seit mehr als 10 Jahren wurde das politische Interview auch zum Gegenstand sprachwissenschaftlicher Monographien. Die Redeerwähnung, der im Interview eine zentrale Rolle zukommt, wurde dabei jedoch bisher fast gänzlich übersehen.
Die vorliegende Untersuchung arbeitet die zentrale Funktion der Redeerwähnung in Interviews heraus: jemanden zur Rede stellen, Diskurse über Wahrheit und Gültigkeit von Äußerungen auslösen. Nach Abschnitten über Definition und Klassifikation zur sprachstrukturellen und pragmatischen Bedingtheit von Redeerwähnung folgen eingehende konversationelle Analysen zur Funktion der Redeerwähnung in vier Interviewtypen.
Als Materialbasis dienen Interviews mit Politikern, Experten, Stars sowie nichtprominenten Normalbürgern. Das Material wurde so umfangreich gewählt, daß detaillierte quantitative Analysen und statistische Tendenzaussagen möglich sind.
Die Arbeit hat zwei methodische Schwerpunkte: Zum einen wird herausgearbeitet, inwiefern Faktoren des Sprachsystems die Gestaltung der Redeerwähnung bestimmen und in welchem Maße bzw. in welchen Aspekten Redeerwähnungen durch die Sprecher im Gespräch bewußt gestaltet werden können. Zum anderen wird gezeigt, inwiefern Redeerwähnung selbst die Struktur von Texten bzw. Textsorten konstitutiv mitbestimmt.
Die Untersuchung thematisiert Redeerwähnung konsequent als spezifische kommunikative Handlungssequenz, die als solche für pragmatische Gestaltung offen ist. Sie will die Forschung zur Redeerwähnung aus der bisherigen einseitigen Orientierung an Faktoren des Sprachsystems allein herausführen.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung | S. 9 | ||
I. Einleitung | |||
1. | Erkenntnisziele | S. 10 | |
2. | Material | S. 11 | |
3. | Methode | S. 15 | |
II. Grundlagen und Forschung | |||
1. | "Redeerwähnung": Begriff, Definition, Klassifikation, Verwandtes | S. 16 | |
2. | Einzelprobleme: Blick auf die Forschung | S. 27 | |
III. Strukturelle Aspekte: Probleme der Klassifikation und Clusterbildung | |||
1. | Nochmals RE-Typen und Wiedergabearten | S. 41 | |
2. | Umwandelbarkeit von p | S. 41 | |
3. | Redeeinleitende Ausdrücke: Beschreibung und Klassifikation | S. 57 | |
4. | Abstimmungsprzesse: Zusammenhänge und Clusterbildung | S. 71 | |
IV. Konversationelle Analysen I: Interview-Analysen | |||
1. | Worum geht es bei den konversationellen Analysen? Fragen und Ziele | S. 76 | |
2. | Das Korpus: Interviews | S. 78 | |
3. | RE-Topologie | S. 85 | |
4. | RE-Einleitungen | S. 150 | |
5. | Wiedergabearten und pragmatische Faktoren | S. 168 | |
6. | RE als Handlungssequenz | S. 187 | |
7. | Erste Bilanz | S. 212 | |
V. Konversationelle Analysen II: Weiterführende Einzelanalysen | |||
1. | RE-Kennzeichnung und Abgrenzung | S. 215 | |
2. | Weitere pragmatische Faktoren | S. 228 | |
VI. Thesen zu RE und Gespräch | |||
1. | RE und Gesprächstypik | S. 252 | |
2. | Solidarisierung und Distanzierung | S. 254 | |
Abkürzungen | S. 258 | ||
Literatur | S. 259 | ||
Anhang | S. 268 |